4 Dinge, die Tesla kann, Volkswagen jedoch nicht

Logo des Elektroauto-Herstellers Tesla in Nahaufnahme auf einem weißen Model 3
Foto: Christoph Gössel

Auch wenn ex-CEO Herbert Diess zeitweise versucht hat, dem provokanten Ton von Elon Musk nachzueifern: Die beiden Autokonzerne könnten kulturell kaum unterschiedlicher sein. Da Volkswagen (WKN: 766403) bezüglich der operativen und finanziellen Kennzahlen in nahezu jeder Hinsicht größer als Tesla (WKN: A1CX3T) ist, muss es an diesen Unterschieden liegen, dass die Tesla-Aktie trotzdem ein Vielfaches mehr auf die Börsenwaage bringt.

Aber welche Unterschiede sind das im Detail? Hier kommen vier davon.

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Nr. 1: Alles auf eine Karte setzen

Nachdem Tesla 2016/2017 den deutschen Anlagenbauer Grohmann übernommen hatte, war das Ziel klar: möglichst rasch eine Massenfertigung aufzubauen, die Elektroautos zu den niedrigsten Stückkosten der Branche produziert. Doch bereits ein Jahr später steckte Tesla mitten in der berüchtigten „Manufacturing Hell“ – die ambitionierte Automatisierung funktionierte nicht wie erhofft.

Das Unternehmen stand zu dieser Zeit mit dem Rücken zur Wand. Ohne wohlgesonnene Geldgeber hätte Tesla, wie Elon Musk später selbst einräumte, durchaus in die Insolvenz rutschen können. Doch Musk mobilisierte alle Kräfte, um die Krise zu meistern. Dazu gehörte auch, dass er selbst in der Fabrik übernachtete und seine Mannschaft unermüdlich anfeuerte.

Parallel dazu wurde kurzfristig eine konventionelle Werkstattfertigung eingerichtet, um zumindest eine gewisse Lieferfähigkeit sicherzustellen. Zwar bestanden Ende 2018 noch erhebliche Herausforderungen bei Logistik und Auslieferung, doch der Wendepunkt war erreicht. Musk hatte – wie schon mehrfach zuvor – alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen.

Kann Volkswagen auf ähnliche Weise agieren? Niemals! Die Wolfsburger müssen sich mit Lokal-, Bundes- und Europapolitik genauso auseinandersetzen wie mit Regionalfürsten, Händlernetzwerken, Eigentümer-Familien, Gewerkschaften und weiteren einflussreichen Interessengruppen.

Unter diesen Rahmenbedingungen muss das Motto eher „Risiken minimieren“ heißen.

Nr. 2: Groteske Ideen ausprobieren

Wenn Volkswagen tatsächlich einmal etwas Ungewöhnliches wagt, dann geschieht das meist orchestriert und mit klarem Konzept. Man denke etwa an den kurzzeitigen Hype rund um den modernen Käfer (Beetle) oder an Sondermodelle wie den Polo Harlekin und den Golf GTI „Edition 50“. Auch Prototypen wie das 1-Liter-Auto XL1 oder der Supersportwagen W12 zeugen von technischer Experimentierfreude. Die Ingenieurteams erproben neue Designs und Technologien – ein Beitrag zur Markenpflege und Kundenbindung. Doch am Ende bleibt Volkswagen stets seiner Linie treu.

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Tesla hingegen muss keine Marken-Traditionen fortschreiben – und nutzt diesen Freiraum konsequent. Mit dem Cybertruck hat das Unternehmen ein radikal neues Fahrzeugkonzept realisiert. Solche Wagnisse sind nicht immer ein Volltreffer. Aber meiner Meinung nach ist die markenübergreifende Modelllandschaft viel zu eintönig. Es ist geradezu offensichtlich, dass es unerschlossene Fahrzeugkonzepte geben muss, die am Markt auf gute Resonanz stoßen würden. Wer hier zuerst den richtigen Nerv trifft, sichert sich einen strategischen Vorsprung.

Nr. 3: Eigene Chips entwickeln

Als Autobauer mit Wurzeln im Umfeld des Silicon Valley hat Tesla unmittelbaren Zugang zu einem der leistungsfähigsten Halbleiter-Cluster weltweit. Auch wenn die Fertigung inzwischen vornehmlich in Asien erfolgt, entstehen wegweisende Chipdesigns und Innovationsimpulse weiterhin im Südwesten der USA. Es überrascht daher kaum, dass Tesla frühzeitig eigene Halbleiterbausteine entwickelt hat – maßgeschneidert für den Einsatz im vernetzten und autonomen Fahrzeug.

Durch die enge Verzahnung von Fahrzeugarchitektur, Rechenhardware und Software gelingt es Tesla, Effizienzpotenziale konsequent auszuschöpfen. Gleichzeitig verringert die eigene Technologieentwicklung die Abhängigkeit von externen Zulieferern.

Volkswagen hingegen ist tief in einem der etabliertesten Zulieferer-Ökosysteme der Welt verankert. Die Zusammenarbeit mit Partnern ist über Jahrzehnte eingespielt – ein bewährtes Netzwerk, auf das der Konzern kaum verzichten kann. In den meisten Fällen ist es sehr sinnvoll, Komponenten von spezialisierten Lieferanten zu beziehen, die Größenvorteile und eigene Innovationskraft mitbringen. Doch gerade bei strategischen Schlüsseltechnologien entsteht dadurch ein erhöhtes Abhängigkeitsrisiko.

Das VW-Management reagiert darauf mit dem Aufbau eigener Kompetenzen – etwa bei Softwareplattformen oder Batteriesystemen. Doch wenn es um fortschrittliche Rechenchips geht, bleibt Wolfsburg schlicht zu weit entfernt von den globalen Halbleiter-Hotspots.

Nr. 4: Keine Dividende zahlen

Kann Volkswagen „keine Dividenden zahlen“? Theoretisch vielleicht schon. In der Praxis sieht es jedoch so aus, dass die Wolfsburger immer ausschütten müssen. Selbst als der Konzern 2016 zu drakonischen Strafzahlungen verdonnert wurde und zeitweise am Rand der Liquiditätsgrenze operierte, wurde noch eine Minidividende ausgeschüttet. In der Haushaltsplanung des Landes Niedersachsen – das über eine Sperrminorität verfügt – sind die Dividenden regelmäßig eingeplant.

Auch viele Privatanleger bauen fest auf diese Erträge. Bei Renditen im Bereich von 5 bis 10 % ist das für viele mehr als ein netter Nebeneffekt – es ist ein entscheidender Investitionsgrund. Dass VW so viel ausschüttet, begrenzt gleichzeitig seine Reinvestitions- und Wachstumsoptionen.

Tesla hingegen hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, wie produktiv thesaurierte Mittel eingesetzt werden können. Dort würde kaum jemand auf die Idee kommen, eine Dividende zu fordern – allein schon wegen der astronomisch hohen Bewertung, die nur eine symbolische Rendite ermöglichen würde.

Das Ergebnis: Während Tesla konsequent jeden verfügbaren Dollar in neue Projekte rund um Halbleiter, Robotik und KI-basierte Softwareplattformen investiert, fließt bei Volkswagen ein erheblicher Teil der Jahresüberschüsse direkt in die Hände der Anteilseigner.

Ist Tesla deshalb besser?

Ich denke, das ist Geschmackssache. Bei Tesla bekommt man die gierige Jagd nach dem nächsten großen Ding, muss dafür aber woanders Abstriche machen. Bei Volkswagen bekommt man Anteile an einem Konzern, der seit vielen Jahrzehnten seiner Linie treu bleibt und sich dennoch behutsam neu erfindet. VW macht keine völlig verrückten Sachen (Dieselthematik einmal ausgeklammert), zahlt zuverlässige Dividenden, kollaboriert eng mit seinen Zulieferern und investiert eine Menge, um trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bei allen wichtigen Trends vorne mitzuspielen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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