Dividendenkönig PepsiCo: So wahrscheinlich ist für mich eine Dividendenkürzung!

Ein Schild mit der Aufschrift "Have A Pepsi" und einem Pepsi-Cola-Kronkorken
Foto: Tim Mossholder via Pexels

Der Dividendenkönig PepsiCo (WKN: 851995) hat die eigene Dividende ewig nicht mehr gekürzt. Seit mehr als 50 Jahren zahlt das Management eine jährlich wachsende Ausschüttung aus. Man könnte fast meinen: Sie wird ewig gezahlt. Zumal auch das Geschäftsmodell überaus krisenfest ist.

Aber mit dem Erreichen der Marke von 4 % Dividendenrendite steigt das Risiko. Der Markt traut dem Getränkekonzern nicht mehr. Wohl auch, weil die letzten Quartalszahlen eher mau ausfielen und nicht mehr an das jüngere Wachstum angeknüpft haben. Aber ist das möglich? Kann PepsiCo die eigene Dividende kürzen?

In jedem Fall dürfte das Management kaum eine solche Historie einfach so aufgeben. Ein Dividendenkönig zu sein ist schließlich überaus besonders. Aber wo steht PepsiCo heute? Blicken wir auf ein paar relevante Aspekte auf der Pro- und auf der Kontra-Seite, ehe wir ein Fazit ziehen.

Dividendenkönig PepsiCo: Gewinn gut, alles gut? Leider nicht!

Um ein Gespür für die Dividende und deren Nachhaltigkeit zu bekommen, empfiehlt sich natürlich ein Blick auf das Ausschüttungsverhältnis. PepsiCo zahlt derzeit eine Dividende je Aktie von 5,69 US-Dollar aus. Zumindest seit der letzten Erhöhung de Dividende. Bei einem Gewinn je Aktie von 6,95 US-Dollar erscheint die Auszahlung bei einem Ausschüttungsverhältnis von 81,9 % nachhaltig. Gewinn gut, alles gut? Hm. Könnte man auf den ersten Blick meinen. Aber der zweite Blick ist ebenfalls sehr wichtig.

Entscheidend für die Dividende ist schließlich auch der freie Cashflow. Aus den Mittelzuflüssen eines Unternehmens wird die Dividende letztlich gezahlt. Der Dividendenkönig kam im Geschäftsjahr 2024 auf einen Free Cashflow je Aktie von 5,22 US-Dollar. Autsch. Wir sehen bereits, dass diese Kennzahl nicht ausreichend wäre. Im Jahr davor waren es mit 5,73 US-Dollar etwas mehr. Dieses Niveau wäre ausreichend. Aber auch nur knapp. Zahlt PepsiCo daher aus der Substanz? Hm. Schwierig. Aber das aktuelle Niveau wird jedenfalls kaum erreicht. Zugleich gibt der US-Konzern in diesem Jahr Milliarden für die Übernahme von Poppi aus. Das wirkt sich natürlich auf den freien Cashflow aus. Ist die Dividende damit nicht mehr nachhaltig? Dazu später mehr.

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PepsiCo besitzt außerdem mit 12 Mrd. US-Dollar an kurzfristigen Verbindlichkeiten und 39 Mrd. US-Dollar an langfristigen Verbindlichkeiten eine größere Schuldenlast. Der Dividendenkönig besitzt daher nicht den großen Spielraum, um Dividenden mit Fremdmitteln zu finanzieren.

Gibt es nach all dem noch eine Pro-Seite?!

Die große Preisfrage ist jetzt natürlich, was der Dividendenkönig PepsiCo auf der Pro-Seite zu verbuchen hat. Meine Meinung: So einiges. Das ist nicht nur das übliche Bla-Bla zum Thema: Starke Historie, wer wirft schon eine königliche Dividende weg und warum ausgerechnet jetzt? Ich sehe viele Wege zur Besserung. Und auch damit meine ich nicht nur Stellen kürzen und Kosten einsparen. Sondern langfristig wieder zu wachsen.

PepsiCo startet derzeit beispielsweise seine erste präbiotische Cola. Mit diesem Produkt kann der Getränkekonzern den Schritt in den Markt der funktionalen Getränke starten. Das kann ein lukrativer Wachstumsmarkt werden, der auch gesundheitsbewusstere Genießer wieder zu Kunden macht. Daneben glaube ich, dass PepsiCo sein Geschäft umstellen könnte: Weg von der Produktion hin zur Lizenz und zum Verkauf von Vorprodukten. Damit würde der Dividendenkönig seine Assets besser bündeln. In der Bilanz stecken schließlich mehr als 28 Mrd. US-Dollar an Betriebsmitteln, die man ausgliedern könnte. Möglicherweise auch noch etwas stille Reserve, wenn der Wert der Anlagen inzwischen größer ist. Oder der gehaltenen Grundstücke. Damit würde PepsiCo außerdem mehr dem Beispiel von Coca-Cola folgen. Vielleicht nicht die schlechteste Idee.

13+1 | RisikoReich

Zu guter Letzt denke ich, dass PepsiCo mit seinen qualitativen und markenstarken Produkten und einer Prise Pricing-Power wachsen kann. Die Dividende sollte damit in spätestens drei Jahren wieder nachhaltig sein. Außerdem positiv: Das Management investiert weiter, wie der Poppi-Deal zeigt. Es besteht daher kein finanzieller Engpass.

Mein Fazit: Kürzt Dividendenkönig PepsiCo die eigene Dividende?!

Mein heutiges Fazit besteht daher abschließend aus zwei Teilen. Einerseits, dass die Dividende bei den Mittelzuflüssen am Limit ist. Das sollten wir als Investoren definitiv im Auge behalten. Auf der anderen Seite sind gute Vermögenswerte dar, eine solide Qualität und die Möglichkeit zum Strategiewechsel. Auch, dass Elliott investiert ist, werte ich als gutes Zeichen. Es deuten sich Veränderungen an.

PepsiCo wird meiner Meinung nach nicht kurzfristig die Dividende opfern. Langfristig sollte das Wachstum aber wieder anziehen, um auf ein nachhaltiges Niveau zu kommen. Das bleibt die Kernaufgabe. Oder, um es anders zu sagen: Das Risiko, das wir nicht leugnen sollten.

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Vincent besitzt Aktien von Coca-Cola und PepsiCo. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von PepsiCo.



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