Novo Nordisk: Neuer US-Druck, langfristige Probleme?!

Novo Nordisk (WKN: A3EU6F) hat in der letzten Woche wieder einmal den zunehmenden Druck im Gesamtmarkt mitbekommen. US-Präsident Donald Trump hat erklärt, dass er den Preis für Medikamente wie Ozempic auf 150 US-Dollar pro Monat reduzieren wolle. Zum Vergleich: Der Listenpreis in den USA liegt bei 1.299 US-Dollar für eine Monatsration. Verkauft werden die Produkte häufig um 1.000 US-Dollar.
Ein solcher Preisverfall wäre natürlich eine starke Belastung. Es würde bedeuten, dass der Preis um mehr als 80 % einbrechen würde. Auch die Marge im wichtigen und zugleich großen US-Markt würde einbrechen. Profitables Wachstum wäre in der Theorie nicht mehr so einfach möglich. Es müsste zunächst durch die Menge eine Kompensation erfolgen.
Aber Novo Nordisk bleibt nicht auf der Stelle stehen. Das Management ergreift bereits Maßnahmen, um dem Druck entgegenzuwirken. Ordnen wir daher die aktuellen Belastungen in den größeren Kontext ein. Mein Fazit blieb bisher: Jede Korrektur ist eine Chance. Bleibt das wohl auch dieses Mal bestehen?
Novo Nordisk: Der Druck im Detail
Zum größeren Kontext gehört, dass US-Präsident Donald Trump viele Medikamentenpreise in den USA senken will. So habe er bereits mit Pfizer eine Vereinbarung getroffen. Im Wesentlichen müssen wir jedoch sagen: Die Verhandlungen dauern an. Es gibt noch kein finales Fazit. Und auch das ist wichtig: Trump kann die Preise in der eigentlich freien Marktwirtschaft nicht einfach diktieren. Zumal Novo Nordisk durch Produktionskapazitäten in den USA auch von Handelszöllen nicht so stark betroffen wäre.
Zur Wahrheit gehört auch, dass Ozempic von Novo Nordisk häufig bereits günstiger über die Ladentheke geht. Wer in den USA zur Gruppe der Selbstzahler zählt, bezahlt in der Regel ca. 499 US-Dollar. Das wiederum senkt einen möglichen reduzierten Preisverlust deutlich. Aber es bleibt als Fazit ebenfalls bestehen, dass 150 US-Dollar einen signifikanten Einschnitt bedeuten würden.
Mit Dr. Mehmet Oz, Leiter der Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS), hat sich ein weiterer wichtiger Funktionär in die Diskussion eingemischt. Er erklärte, dass die Preisverhandlungen noch im Gange sein. Ende offen. Zudem hat Novo Nordisk am vergangenen Wochenende erklärt, dass man mit Greg Miley einen neuen Head of Global Affairs engagiert habe. Er kommt von AbbVie unnd wird zukünftig solche Verhandlungen übernehmen. Brisant: Novo Nordisk sichert sich einen Veteran der US-Pharmaindustrie. Das Kalkül dürfte sein, dass man Trump einen Verhandlungspartner vorsetzt, der die Gesetzeslage kennt und einen guten Deal aushandelt.
Bei Pfizer sehen wir außerdem, dass die Medikamentenpreise zwischen 40 % und 75 % gesunken sind, nicht um über 90 %. Wobei mein Take ebenfalls ist, dass eher die etablierteren und reiferen Produkte den höheren Rabatt erhalten haben. Sollte das auch für Novo Nordisk gelten, könnten Ozempic und Wegovy aufgrund der Neuheit als Abnehmprodukt eher einen leichteren Preisabschlag erhalten.
Die Bedeutung für das Wachstum
Natürlich bleibt die große Preisfrage, ob sinkende Preise für Novo Nordisk auch mit weniger Umsatz und Gewinn verbunden wären. Auch hier ist das Bild nicht so eindeutig. Denn es gibt mehr Hebel, als den Preis, um Wachstum zu erreichen. Der zweite wichtige Aspekt ist so zum Beispiel die Menge.
Ozempic von Novo Nordisk können sich viele potenzielle Patienten schlicht nicht leisten. Kosten von 1.299, von 1.000 oder auch 499 US-Dollar pro Monat sind alles andere als gering. Sinkt der Preis, führt das zur möglichen Erschließung eines vollkommen neuen Patientenkreises. Natürlich dürfte das Management von Novo Nordisk die Kurve der Preiselastizität gründlich analysiert und hier das Optimum bei den bestehenden Preisen gefunden haben. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass es eine zweite gute Variante zu günstigeren Preisen gibt.
Ich persönlich denke daher: Ja, es kann bei sinkenden Preisen zu weniger Wachstum kommen. Das Adipositas-Segment, Ozempic als Diabetes-Produkt und die gesamte GLP-1-Sparte sind starke Umsatzbringer. Aber es ist noch zu früh, die Folgen en Detail zu beziffern.
Novo Nordisk: Die Aktie ist weiterhin ausgebombt!
Zu guter Letzt sollten wir noch bedenken, dass die Aktie von Novo Nordisk im Vorfeld bereits ausgebombt gewesen ist. Durch die Neuigkeiten sank der Kurs zuletzt erneut um ca. 7 % auf 46 Euro. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 15 für das Geschäftsjahr 2024 und einer Dividendenrendite von ca. 3,4 % bleibt die Aktie preiswert. Das langfristige Wachstum bleibt durch die Trends hin zu mehr Diabetespatienten und einer hohen Nachfrage nach Adipositas-Produkten gut. Mein Fazit bleibt daher bestehen: Trotz der neuen Wendungen um Präsident Trump und sinkende Preise für Ozempic ist die Chance größer, als das Risiko.
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Vincent besitzt Aktien von Novo Nordisk. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Novo Nordisk.

