Drei Eigenschaften, die die besten Investoren der Welt gemein haben
Wenn es um den besten Investor der Welt geht, gibt es kaum jemanden der nicht Warren Buffett auf der Liste hat.
Als Buffett nach seinem College-Studium in Investment-Welt einstieg, besaß er 9.800 US-Dollar. Eine Summe, die er bis 1955 auf 127,000 US-Dollar vermehrte. Anstatt sich auf seinen Meriten auszuruhen, und sich nach der Vervielfachung seines Kapitals zur Ruhe zu setzen, fuhr Buffett fort, sein Geld zu investieren und hat sein Vermögen — Stand Ende September 2014 laut Forbes — auf 67 Milliarden US-Dollar erhöht. Man kann dieses Vermögen auch als den erfolgreichsten Rentenfonds der Welt bezeichnen.
Auch der Hintergrund von Buffetts Erfolg ist kein Geheimnis. Es ist eine Strategie, die bereits viele Investoren erfolgreich angewandt haben – wie zum Beispiel Vanguard-Gründer John Bogle, der Pioneer des Value-Investings Benjamin Graham und auch Buffetts Partner Charlie Munger.
Hier wollen wir einen Blick auf die Schlüsselaspekte der Investitionspläne dieser Anleger werfen, um zu sehen, wie wir diese auf unsere eigenen Investitionen übertragen können.
Nr. 1: Gewissenhaftes Sparen
Zuerst einmal sind Warren Buffett und eine Großzahl der weltweit erfolgreichen Investoren gute Sparer. Das heißt nicht, dass sie jeden Cent zweimal umgedreht hätten oder ihr Geld unter der Matratze verstauen. Aber es bedeutet, dass sie sich selbst ein relativ kleines Budget setzen und dass sie sehr genau darauf achten, wofür sie Geld ausgeben und wieviel sie nach allen Ausgaben gespart haben. Und das Wichtigste: Sie haben damit in einem sehr jungen Alter angefangen.
Der letzte Punkt ist vor allem deshalb so wichtig, weil Zeit der größte Freund der Anleger ist. Je früher Du mit dem Sparen und Investieren anfängst, desto größer sind Deine Chancen, über lange sich einen hohen Zinseszinseffekt zu erreichen.
In dem Buch The Snowball: Warren Buffett and the Business of Life, Warren Buffetts Biographie, beschreibt Alice Schroder, dass Buffett im zarten Alter von 11 Jahren einen Teil eines Buches mit dem Titel One Thousand Ways to Make $1,000 gelesen habe und in der Lage war, sich die besagten 1000 Dollar wie einen Schneeball vorzustellen, der einen verschneiten Hügel herunterrollt und dabei immer größer wird. Von diesem Zeitpunkt an war er davon besessen zu investieren und zu reinvestieren, was auch immer er gerade sparen konnte.
Doch die meisten US-Amerikaner sind tatsächlich sehr schlechte Sparer. Auch weil sie weder in der Schule noch auf dem College gelernt haben, mit Geld umzugehen. Eine Umfrage von Sallie May vor einigen Jahren ergab, dass sich 84% der High-School Schüler eine bessere Ausbildung bezüglich ihrer finanziellen Lebensplanung wünschen. Von der niedrigen Sparquote bis zur hohen Verschuldung der privaten Haushalte, die Auswirkungen des finanziellen Analphabetismus sind überall sichtbar.
Es gibt eine aus zwei Teilen bestehende Lösung des Problems. Wir brauchen besseren Unterricht über persönliche Finanzplanung so früh wie möglich in der Schule, so dass die Amerikaner den Wert des Sparens besser verstehen können. Außerdem müssen sich die heute bereits Erwachsenen mehr um ihre Finanzen kümmern.
Und das Beste, was wir alle tun können, ist uns selbst ein Budget zu setzen und uns dann an dieses Budget zu halten, denn je mehr wir sparen können, desto mehr können wir in die Zukunft investieren. Wer mit seinem Wissen und seiner derzeitigen finanziellen Lage unzufrieden ist, hat viele Möglichkeiten, sich fortzubilden oder Unterstützung zu suchen. Computer-Software kann zum Beispiel dabei helfen, ein Budget zu erstellen, ebenso wie ein Finanzberater. Und denjenigen, die sich selbst mit Informationen versorgen wollen, hilft The Motley Fool gerne, alle Einzelheiten über das Investieren für die Zukunft zu verstehen.
Nr. 2: Investitionen und Einkommen diversifizieren
Ich möchte hier niemandem etwas vormachen: Es ist wesentlich einfacher, seine Investitionen zu diversifizieren, wenn man hunderte von Millionen oder gar Milliarden US-Dollar investiert, als wenn man eine eher kleine Summe anlegen möchte. Trotzdem ist es immer wieder eine Sache, die Buffett, Bogle und andere Investoren predigen.
Anleger sollten zuerst einmal verstehen, dass es zwei gute Wege gibt, Investitionen für die Altersvorsorge zu diversifizieren.
Der erste Weg besteht in der Auswahl der Unternehmen, deren Aktien man kauft. Die meisten von uns werden bereits das Sprichwort kennen, nachdem man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte. Wer sein gesamtes Geld in eine einzelne Investition oder eine einzelne Aktie steckt, der könnte am Ende mit Tränen in den Augen zusehen müssen, wie die Investition abschmiert. Stattdessen sollte man natürlich sein Vermögen auf mehrere Anlagen oder Aktien verteilen, in verschiedene Industriefelder mit dem Ziel investieren, das große Los zu ziehen. Aber man darf nicht vergessen, dass nicht jede Investition einen hohen Gewinn bringen muss, so lange man immer wieder den einen oder anderen Gewinnbringer findet und über lange Zeit in diesen investiert bleibt.
Aber Diversifizierung ist auch etwas, was außerhalb des Aktienmarktes stattfinden muss. Im Kern bedeutet diversifizieren, sich selbst die Chance zu eröffnen, mit jenen Mitteln, die man an der Hand hat, erfolgreich zu sein. Als US-Bürger kann man zum Beispiel in einen steuerbegünstigten Roth-IRA investieren, der einem erlaubt, bis zu 5.500 US-Dollar (Stand: 2014) – oder 6.500 US-Dollar wenn man über 50 Jahre alt ist – zu investieren und keine Steuern darauf zu bezahlen, solange man keine unerlaubten Abhebungen vornimmt. Man muss jedoch beachten, dass es Einkommensgrenzen für die IRAs gibt und man sollte sich erst einmal informieren, ob man qualifiziert ist.
Neben den IRAs bieten viele Arbeitgeber ihren Angestellten 401(k)s an, die auch steuerbegünstigt sind und häufig vom Arbeitgeber mit einer ebenso hohen Einzahlung wie der des Angestellten belohnt werden — das ist Geld, das man umsonst bekommt! Auch Selbständige können einen Rentenplan mit Hilfe eines 401(k)s oder auch anderen vereinfachten Rentenplänen für Angestellte aufsetzen.
Und dann sollte man noch einmal darüber nachdenken, welchen Einfluss die Sozialversicherungen auf die Höhe des Einkommens im Alter haben können. Wer sein Renteneintrittsalter selbst auf 70 Jahre hochsetzt, kann bis zu 76% mehr Geld bekommen, als bei einem Eintrittsalter von 62 Jahren. Wer also sein Leben lang spart und anlegt, kann die Zeit zwischen dem Ausscheiden aus dem Job und dem Einstieg in die Rentenversicherung stricken, um seine Auszahlungen zu maximieren. Natürlich ist die finanzielle Situation einer jeden Person einzigartig und viele Rentner werden das zusätzliche Einkommen aus der Sozialversicherung so schnell wie möglich in Anspruch nehmen müssen.
Nr. 3: Auf den langen Zeitraum fokussiert bleiben und Hintergrundgeräusche ignorieren
Zu guter Letzt teilen die besten Investoren der Welt eine Leidenschaft für langfristige Anlagen.
Die besten Investitions-Strategien stützen sich darauf, Gewinne wieder zu investieren und das über einen längeren Zeitraum, um dem Zinseszinseffekt vollen Raum zu geben. Dabei ist es entscheidend, investiert zu bleiben und bei Aktien nicht dauernd ein- und auszusteigen, um den Markt zu schlagen. Tatsächlich kann das zu einem Desaster führen. J.P. Morgan Asset Management berichtet, mit Blick auf Daten des S&P Index zwischen dem 31. Dezember 1993 und dem 31. Dezember 2013, dass Anleger die innerhalb dieser 7300 Tages-Spanne die 30 besten Tage zum Handeln verpasst haben, einen Gewinn von weniger als 1% pro Jahr erzielten. Wer jedoch durch die Dotcom-Blase und die Bankenkrise mit der folgenden Rezession voll investiert blieb, hätte eine Rendite von 483% erzielt.
Eigentlich ist das eine sehr einfache Sache: Den Markt immer wieder zum richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist schlicht unmöglich. Deshalb empfehlen einflussreiche Investoren wie zum Beispiel Peter Lynch, dass Investoren besser Unternehmen kaufen sollten, die sie kennen und verstehen und an die sie glauben, und in diese Unternehmen langfristig zu investieren. In anderen Worten, denkt wie Warren Buffett und fragt euch: „Wenn die Börsen morgen für schließen und für zehn Jahre geschlossen bleiben, wäre ich dann glücklich mit den Aktien, die ich gerade im Portfolio habe?“ Wenn die Antwort für alle im Portfolio befindlichen Aktien ein deutliches „Ja!“ ist, dann ist man als Anleger wahrscheinlich auf einem guten Weg.
Das Geheimnis, das gar kein Geheimnis ist
Obwohl die Marke von 67 Milliarden US-Dollar für die meisten von uns ein wenig außerhalb der Reichweite liegen dürfte, ist das Geheimnis erfolgreichen Investierens gar kein Geheimnis. Wie all die genannten Investoren gepredigt haben, ist es wichtig, so früh wie möglich im Leben mit dem Investieren anzufangen, die Anlagen über Aktien und andere Einkommensquellen zu diversifizieren und einen langfristigen Investitionshorizont zu haben, wenn man finanziellen Erfolg haben will.
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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 4.10.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.