Fünf Gründe, warum die Evotec-Aktie auch nach ihrem Lauf noch zur Kursrakete werden kann
Die Evotec AG (WKN:566480) rennt und rennt und hat ihren Höhenflug trotz der Turbulenzen am Aktienmarkt kontinuierlich fortgesetzt. Das im TecDax gelistete Wirkstoffforschungsunternehmen ist in einer der momentan populärsten Sektoren überhaupt aktiv.
Generell solltest du dich von einem solchen Hype niemals anstecken lassen und immer mit genau dieser Erkenntnis handeln. Doch das 1993 gegründete Unternehmen ist gerade in der jüngeren Vergangenheit durch Erfolgsmeldungen immer mehr in den Vordergrund geraten. Die Aktie ist für mich auch nach ihrem Lauf weiterhin ein hervorragendes Investment. Hier sind die wichtigsten Gründe dafür.
1. Gut gefüllte Pipeline
Für Pharmaunternehmen ist eine gefüllte Pipepline das A und O. Neben bestehenden Medikamenten und Wirkstoffen benötigt das Unternehmen immer neue Projekte, die hoffnungsvolle Chancen bieten können.
Um das grundlegend zu verstehen ist ein Blick auf das Geschäftsmodell hilfreich. Evotec geht Kooperationen mit Pharmaunternehmen im Bereich der Wirkstoffforschung ein. In den meisten Fällen übernehmen die großen Partner die Kosten, sodass das Risiko für die Hamburger überschaubar bleibt. Man erhält Meilensteinzahlungen und im Idealfall auch eine prozentuale Umsatzbeteiligung.
Ein kleiner Ausschnitt:
- Mit dem Pharmariesen Sanofi hat man Anfang August eine Partnerschaft im Diabetes-Bereich bekanntgegeben. In dieser Synergie liegen potentielle Meilensteinzahlungen von über 300 Mio. Euro, sowie im Erfolgsfall attraktive Umsatzbeteiligungen. Bei „lediglich“ ca. 90 Mio. Euro an Erträgen in 2014 kann man sich ausmalen, welches Potential hier schlummert.
- Darauffolgend wurde ebenso eine erneute Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer bestätigt. Dabei wird Evotec vor allem in frühen Phasen auf der Suche nach einem Wirkstoff gegen die Gewebekrankheit Fibrose eingesetzt.
- Zeitgleich wurde die Verlängerung der Zusammenarbeit mit der CDHI-Foundation angekündigt. Dabei finanziert das US-Institut circa 55 Wissenschaftler für Evotec. Diese sollen neue Therapien zur Behandlung der Huntington-Krankheit erforschen.
- Neben der erfolgsabhängigen Forschung verdient Evotec sein Geld auch im Bereich der Verwaltung. Dabei werden sogenannte Substanzbibliotheken gemanagt. Kürzlich hat man den Zuschlag des National Cancer Institute erhalten. In diesem Fall geht es um Lagerung, Einkauf und Verteilung der Substanzbibliotheksammlung. Immerhin 4,5 Mio. Euro spült dieser Deal in die Kassen.
2. Gute Chancen, dass der Breakthrough kommen wird
Mit dem Schweizer Unternehmen Roche hat Evotec an einem Alzheimer-Medikament geforscht. Dieses konnte sich jedoch nach erfolgreichem Bestehen der Phase 1 in der darauffolgenden Etappe nicht mehr als erfolgsversprechend erweisen. Der Kurs hat darauf mit einem herben Absacker reagiert.
Man sieht also, dass vieles mit den wichtigen Meilensteinzahlungen und vor allem damit verbundenen Umsatzbeteiligungen steht und fällt. Aufgrund dessen, dass Evotec allerdings viele unterschiedlich veranlagte Forschungsaufträge betreibt, ist es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis der absolute Durchbruch erzielt werden kann.
3. Steigende Wachstumschancen
Die zahlreichen und unterschiedlich veranlagten Forschungsaufträge waren auch der Grund, weshalb CEO Dr. Werner Lanthaler die Umsatzprognose für 2015 deutlich erhöhte. Im Vorfeld ging das Unternehmen von einem Umsatzwachstum von 35 % aus. Nachdem man neueste Entwicklungen inkludiert hat, erwartet man nun einen Anstieg der Erträge von etwa 45 %.
Dies ist auf die zunehmende Dynamik der Auftragseingänge zurückzuführen. Hier befindet man sich in einer Art positivem Teufelskreis. Immer mehr große Pharmaunternehmen gehen eine Zusammenarbeit mit Evotec ein. Daraus resultiert eine erhöhte Aufmerksamkeit, welche wiederum zu neuen Anfragen weiterer Partner führt.
4. Gewinne werden nachhaltiger
Die attraktive Kombination aus zunehmenden Projekten führte dazu, dass man im ersten Halbjahr 2015 den höchsten Gewinn vor Steuern seit Unternehmensgründung erzielen konnte. Mit einem EBT (Earnings before Taxes) von 14,12 Mio. Euro war man in der Lage, das noch im Vorjahreszeitraum negative Ergebnis mehr als wett zu machen. Dieser Fakt zeigt auf, dass das Management es schafft, aus einem schnell wachsenden Geschäftsmodel endlich auch Profite zu ziehen.
Zwar hat man immer wieder mal „eine schwarze Null“ verzeichnet, jedoch scheint der diesmalig erzielte Profit von einer deutlich höheren Nachhaltigkeit geprägt zu sein. Bisher waren es stets große Einmaleffekte, die für Gewinne sorgten.
Bis heute konnte Evotec seine Aktivitäten aber so erweitern, dass die Summe vieler einzelner Projekte für den Gewinnanstieg verantwortlich ist. Somit hat man die Risikostreuung nach Kunden deutlich erhöht und verbessert. Natürlich wird es auch in Zukunft volatil bleiben, jedoch stehen die Chancen aus meiner Sicht gut, dass große Verluste der Vergangenheit angehören.
5. Exzellente fundamentale Aufstellung und relativ günstige Bewertung
Eine Forschungskooperation mit der Eliteuniversität Princeton ermöglicht dem Unternehmen exzellenten Zugang zum US-Markt. Neue Standorte in Frankreich und den USA untermauern diese Internationalisierungsstrategie. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von ca. 3 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV – dies ist vor allem dann interessant, wenn die Gewinne noch nicht konstant sprudeln) von 5,3 ist die Aktie deutlich günstiger zu haben als die Branche. Diese ist mit Werten von 8,2 bzw. 34 deutlich teurer bewertet. Eine stabile Kapitalstruktur (Eigenkapitalquote von 62 %) und geringe Verschuldung machen weitere Investitionen jederzeit möglich.
Unterm Strich …
… liegen die Argumente auf der Hand. Wichtig ist, dass du dich von der großen Irrationalität, die diesen Sektor immer wieder trifft, nicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Chancen bei Evotec sind vielfältig und ermöglichen dahingehend an einer Branche mit absoluter Daseinsberechtigung teilzuhaben.
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Andreas Meyer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.