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Die derzeit beste Versicherungsaktie: Allianz, Talanx, oder doch eine Aktie, von der du noch nie gehört hast?

Warren Buffett macht es uns vor: Versicherungen sind eine der attraktivsten Branchen überhaupt, denn mit ihrem Geschäftsmodell ist es ihnen möglich, auf zwei Arten Geld zu verdienen. Sie nehmen Versicherungsprämien ein und können diese über längere Zeiträume anlegen. Und man kann damit ja sogar der reichste Mensch der Welt werden.

In diesem Artikel möchte ich die zwei deutschen Versicherer Allianz (WKN: 840400) und Talanx (WKN: TLX100) mit einer sehr interessanten Gesellschaft aus den USA, der Markel Corp. (WKN: 885036), vergleichen und erklären, warum diese mein Favorit unter den Versicherern ist.

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Die drei Kandidaten

Bei allen drei Unternehmen handelt es sich um Erstversicherer. Das heißt, sie machen ihr Geschäft hauptsächlich mit Privat- und Firmenkunden. Dennoch unterscheiden sich die drei deutlich voneinander.

Als größter Versicherer der Welt konnte die Allianz 2014 Prämieneinnahmen von 115,6 Mrd. EUR verbuchen. Darüber hinaus ist die Allianz auch ein bedeutender Vermögensverwalter mit betreuten Geldern von rund 1,3 Bio. EUR.

Die Talanx verbuchte Prämien von 29 Mrd. EUR. Dabei spielt übrigens die Hannover Rückversicherung AG eine große Rolle, an der Talanx mit 50,2 % beteiligt ist.

Im Gegensatz zu Allianz und Talanx hält sich Markel aus dem wettbewerbsintensiven Massenmarkt heraus. Die Gesellschaft aus Virginia bewegt sich lieber in Nischen, für die besondere Marktkenntnisse erforderlich sind, wie etwa Fischerboote, Oldtimer oder Nachtklubs. Damit wurden Prämien von fast 5 Mrd. Dollar (etwa 4,2 Mrd. EUR) eingenommen.

Wie erfolgreich die drei mit ihrem Versicherungsgeschäft waren, zeigt uns die…

Schaden-Kosten-Quote

Mit diesem Wert kann bestimmt werden, wie erfolgreich eine Versicherung ist. Bei der Schaden-Kosten-Quote werden die ausgezahlten Schäden und die Aufwendungen für den Betrieb ins Verhältnis zu den eingenommenen Prämien gesetzt. Die Quote sollte also möglichst gering sein; Werte unter 100 % bedeuten, dass die Versicherung mit ihrem eigentlichen Geschäft Geld verdient und nicht nur mit den angelegten Prämien (was häufiger vorkommt, als man vielleicht glauben mag).

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Quelle: Geschäftsberichte der Unternehmen

Wir sehen, dass alle drei Unternehmen unter 100 % liegen und sich die Quoten kaum voneinander unterscheiden. Werte unter 100 % sind durchaus keine Selbstverständlichkeit, von daher liegen alle drei recht gut im Rennen und es gibt für niemanden einen eindeutigen Vorteil.

Unterschiede bei der Anlage des Kapitals

Anders sieht es aus, wenn man sich die Kapitalanlagen anschaut. In Deutschland sind die Anforderungen an die Versicherer vergleichsweise streng: „möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger Liquidität“ schreibt das Gesetz vor. Das führt dazu, dass die deutschen Erstversicherer zum 30. Juni 2015 nur 7,5 % ihrer Mittel in Aktien und Beteiligungen angelegt hatten.

Ganz anders Markel: Zum Jahresende 2014 machten Aktien gut 25 % des Anlageportfolios aus. Und da dies bei Markel aus Überzeugung geschieht, werden nicht einfach irgendwelche Aktien gekauft.

Berkshire Hathaway als Muster für Markel

Markels Kapitalanlagen werden von Thomas Gayner verantwortet. Ähnlich wie Warren Buffett, dem legendären Chef von Berkshire Hathaway, sucht auch Gayner nach überdurchschnittlichen Unternehmen mit guten Geschäftsaussichten zu günstigen Preisen – also das, was klassisch als Value Investing bezeichnet wird.

2005 wurde „Markel Ventures“ gegründet. Für diese Tochtergesellschaft kauft Markel keine Aktien, sondern gleich ganze Unternehmen. Fühlt sich dabei jemand zufällig an Berkshire erinnert?!

Mit diesem Investmentansatz sind Thomas Gayner und Markel sehr erfolgreich. Seit 1994 konnte der Buchwert (das heißt das ausgewiesene Eigenkapital) pro Aktie um 16 % jährlich gesteigert werden. Kein Wunder, dass Gayner einen Ruf genießt, der dem von Buffett ähnelt.

Die Bewertung der drei

Das klassische Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist bei Versicherungen wenig aussagekräftig. Das liegt unter anderem an dem hohen Beteiligungsvermögen, dem eine Bewertung allein nach dem Gewinn nicht gerecht wird, denn die Wertzuwächse der Beteiligungen schlagen sich in der Bilanz nicht nieder. Im Finanzsektor wird daher mehr mit dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) gearbeitet, das den Kurs einer Aktie zum ausgewiesenen Eigenkapital ins Verhältnis setzt. Die drei Aktien zeigen dabei folgende Werte:

KBV

Quelle: Geschäfts- und Zwischenberichte der Unternehmen

Wir sehen, dass Talanx das geringste KBV von deutlich unter 1 hat. Operativ lief es bei Talanx zuletzt nicht optimal. Hinzu kommt der hohe Anteil am Rückversicherungsgeschäft, dem von Hedgefonds gegründete Rückversicherer in Steuerparadiesen und dadurch ausgelöste Preisrückgänge sowie die niedrigen Zinsen auf die Anleiheportfolien zusetzten. Eine Kombination, die an den Märkten ganz offensichtlich nicht gut ankommt.

Die Allianz wird derzeit etwa zum Buchwert gehandelt. Einem soliden Versicherungsgeschäft stehen dort hohe Mittelabflüsse beim Vermögensverwalter PIMCO gegenüber.

Markel hingegen steht bei den Investoren höher im Kurs und wird zu einem KBV von über 1 gehandelt.

Trotz der hohen Bewertung: Markel ist mein Favorit

Die Versicherungsbranche ist durch einen harten Wettbewerb gekennzeichnet, der sehr häufig über den Preis geführt wird. Deswegen schätze ich es, dass Markel bewusst in Nischen unterwegs ist, wo es weniger Wettbewerb und auskömmlichere Prämien gibt.

Die Anlagepolitik von Markel hat den Buchwert pro Aktie seit 1994 im Durchschnitt um 16 % pro Jahr steigen lassen. Kein Wunder, dass Markel oft auch als Mini-Berkshire bezeichnet wird.

Markel ist für mich trotz der vergleichsweise hohen Bewertung weiterhin der Favorit unter den Versicherungen. Die Qualität des Unternehmens rechtfertigt einen Preisaufschlag zur Konkurrenz. Für einen Einstieg in die auch an deutschen Börsen gehandelte Aktie würde ich allerdings auf schwächere Tage warten. Aber Markel gehört zweifellos auf deine Watchlist.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und Markel. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und Markel.



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