Manz im Schlepptau von Warren Buffett aus der Krise?
Die Aktie von Manz (WKN:A0JQ5U) leidet nun schon drei Quartale hintereinander unter einer miserablen Entwicklung. Die Solarsparte kam nicht wie erwartet in Schwung und Auftragsstornierungen haben dem Unternehmen den Rest gegeben. Nun wird restrukturiert. Dafür, dass es 2016 wieder rosiger aussieht, könnte auch Starinvestor Warren Buffett sorgen.
So ist der Stand bei Manz
Seit die Manz-Aktie im Mai auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt ist, hofften die Anleger immer wieder vergeblich auf eine Umkehrbewegung. Stattdessen ging es immer noch weiter gen Süden. Ende Oktober musste das Management eingestehen, dass es ohne eine konsequente Restrukturierung nicht weitergeht.
Mitte Dezember gab es neue Informationen, wie sich die Unternehmensführung die Zukunft vorstellt. Zu den Maßnahmen gehören ein Personalabbau im Umfang von 174 Mitarbeitern, Produktionsverlagerung von Taiwan und Deutschland nach China sowie diverse Prozessverbesserungen.
Neben erheblichen Kosteneinsparungen hofft man durch die größere Nähe zur chinesischen Kundschaft und die Stärkung des Vertriebs eine bessere Diversifizierung der Kundenbasis erreichen zu können. Auch margenstarke High-End-Produkte will Manz nun vermehrt in Asien anbieten. Sollte dies erfolgreich gelingen dürfen wir mit steigender Profitabilität rechnen.
Bezüglich der schwächelnden Solarsparte gab es hingegen kaum Neues zu berichten. Hier steckt Manz den Angaben zu Folge mitten in Verhandlungen mit Geldgebern und Interessenten, um die strategisch beste Option auszuloten. Noch im Januar werden wir voraussichtlich mehr erfahren.
Trotz aller Fokussierung auf die erfolgreicheren Segmente Electronics und Energy Storage wird jedoch das zukunftsträchtige Segment New Business ebenfalls gestärkt. Darunter befinden sich zum Beispiel aussichtsreiche Lösungen für die automatisierte Brennstoffzellen-Fertigung. Für 2016 ist jedoch erst einmal wichtig, dass das Produktionsequipment für Batterien weiter Fahrt aufnimmt.
Hier kommt Buffett ins Spiel
Während alle Augen auf Tesla (WKN:A1CX3T) und ihre Gigafactory ausgerichtet sind, hat sich Warren Buffett still und heimlich ein Batterie- und Elektrofahrzeug-Imperium aufgebaut, dass es locker mit den Kaliforniern aufnehmen kann. Mit seiner Beteiligung am BYD-Konzern hat er einerseits einen der führenden Batteriehersteller im Portfolio und zum anderen einen Pionier der Elektromobilität. BYD (WKN:A0M4W9) hat vom Kleinwagen bis zum City-Bus bereits erstaunliche Erfolge vorzuweisen und ist auch außerhalb von China auf Expansionskurs.
Denza, eine gemeinsam mit Daimler (WKN:710000) im Jahr 2014 gestartete Marke, ist ebenfalls ein spannendes Projekt für Elektrofahrzeuge. Einen weiteren großen Schritt machte Buffetts Holding Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) im gleichen Jahr mit der Übernahme von Duracell, der vielleicht bekanntesten Batteriemarke überhaupt, die von der Knopfzelle bis zur Autobatterie eine große Bandbreite abdeckt.
Um Duracell langfristig zu stärken wird die beste Automatisierungstechnologie benötigt. Gleichfalls sind preiswerte, massengefertigte Batterien erforderlich, um nun mit Elektrobussen und -autos im großen Stil Erfolg zu haben. Entsprechend ist BYD auch schon dabei seine Kapazität in großen Schritten hochzufahren. Bis 2020 will man dort mit Teslas Gigafactory gleichziehen.
Es erscheint plausibel, dass Duracell und BYD die Automaten von Manz für ihre Fabriken in die engere Auswahl nehmen, anstatt etwa auf die japanische Technik der Konkurrenten zu setzen, auch wenn hierzu keine öffentlich zugänglichen Informationen vorliegen.
So geht es bei Manz weiter
BYD und Duracell sind natürlich längst nicht die einzigen potenziellen Kunden von Manz, eine Reihe von weiteren Batterieprojekten wurde in den letzten Monaten angekündigt. Folgerichtig setzt Manz neben dem bereits gut etablierten Electronics-Bereich vor allem auf das aussichtsreiche Energy-Storage-Segment.
Dass bei der glücklosen Solarsparte möglicherweise ein Partner ins Boot geholt wird, ist ebenfalls positiv zu werten. In diesem Bereich ist Manz dem Anschein nach nicht richtig aufgestellt, um die interessante Technologie auch an den Mann zu bringen. Ein Partner mit mehr passenden Ressourcen könnte wahrscheinlich kurzfristig die Verluste stoppen und den Bereich mittelfristig wieder auf die Erfolgsspur führen.
Mir gefällt auch, dass Manz nicht zu stolz war, sich in dieser schwierigen Situation externe Expertise ins Haus zu holen. Ein gutes Berater-Team hat solche Herausforderungen schon vielfach gemeistert und ergänzt damit in geeigneter Weise die limitierte Kapazität des operativen Managements.
Von daher bin ich optimistisch, dass in Kooperation mit den beteiligten Finanzinstituten ein tragfähiges Zukunftskonzept ausgearbeitet wurde, auch wenn das für die Mitarbeiter nun zunächst harte Einschnitte bedeutet. Gelingt es zudem, bis Januar eine aussichtsreiche Basis für die Solarsparte zu schaffen, steht einer positiven Entwicklung der Manz-Aktie im Schlepptau von Buffetts expandierenden Batteriegeschäften aus meiner Sicht nichts mehr im Wege.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway und Tesla Motors.