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Top-Performer im DAX: ThyssenKrupp auf gutem Weg, Commerzbank besser als Deutsche Bank?

Foto: Flickr-User James Manners

Der DAX (WKN:846900) eroberte in der letzten Handelswoche die 10.000 Punkte-Marke zurück. ThyssenKrupp (WKN:750000), die Commerzbank (WKN:CBK100) und die Deutsche Bank (WKN:514000) konnten die DAX-Performance noch einmal deutlich übertreffen. Wieso ich ThyssenKrupp auf einem guten Weg sehe und die Commerzbank aus meiner Sicht ein besseres Investment ist als die Deutsche Bank, erfährst du hier.

Was ist los bei ThyssenKrupp?

Wie bereits in den letzten Wochen dominierte in der Stahlindustrie ein großes Thema: Fusionen. Die Gespräche zwischen dem indischen Mischkonzern Tata und ThyssenKrupp über eine mögliche Zusammenarbeit werden immer konkreter.

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Anscheinend unterhalten sich die beiden Unternehmen über ein mögliches Szenario, in dem die europäischen Stahlgeschäfte der beiden Unternehmen auf eine Gesellschaft übertragen und anschließend an die Börse gebracht werden. Die viel bessere Nachricht für ThyssenKrupp könnte nun aber sein, dass Tata sich auch für die brasilianischen Stahlwerke von ThyssenKrupp interessieren könnte.

Die Fusionsgespräche zwischen Tata und ThyssenKrupp sind zwar laut mehreren Presseberichten bereits sehr weit fortgeschritten, allerdings sind noch einige kleinere und größere Hürden zu überwinden. Eine ziemlich große Hürde dürften die politischen Diskussionen sein. Im europäischen Stahlgeschäft arbeiten bei ThyssenKrupp immerhin beinahe 30.000 Menschen. Und bei Fusionen ist die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten meist ziemlich groß. Daher ist das letzte Wort in dieser Sache sicherlich noch nicht gefallen.

Warum könnte eine Fusion die richtige Entscheidung sein?

Ganz einfach: Aus Investorensicht wäre ThyssenKrupp meiner Meinung nach ohne die Stahlgeschäfte ein deutlich besseres Unternehmen. Man könnte sich das kapitalintensive europäische Stahlgeschäft und das Minusgeschäft in Brasilien vom Hals schaffen und wäre künftig viel unabhängiger von den Preisentwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten.

Dann könnte sich ThyssenKrupp mit ganzer Kraft auf die verbliebenen Geschäftsbereiche, Hightech-Komponenten für die Automobil- und Maschinenbauindustrie, Aufzüge und Lifte in allen Variationen und Ingenieursdienstleistungen konzentrieren. Diese passen in meinen Augen auch deutlich besser zum neuen Leitspruch des Unternehmens: „engineering. tomorrow. togheter“.

Warum ich mich eher an der Commerzbank als an der Deutschen Bank beteiligen würde

Meine Entscheidung für die Commerzbank und gegen die Deutsche Bank hat sich bereits nach dem Lesen von wenigen Seiten der Geschäftsberichte aufgedrängt. Die Strategie der Deutschen Bank wird im Geschäftsbericht auf zwei eng beschriebenen Seiten ausgeführt. Die Commerzbank benötigt dafür lediglich sechs Zeilen.

Beide Unternehmen wollen Risiken abbauen und die Kapitalausstattung optimieren. Die Deutsche Bank möchte sich zudem auf die Kunden konzentrieren, bei denen sie ihre Stärken erfolgreich einsetzen kann. Die Commerzbank hingegen möchte die Ertragskraft steigern, indem sie ihr Geschäftsmodell fortlaufend an die Bedürfnisse der Kunden anpasst.

Die Konzentration auf bestimmte Kundengruppen bei der Deutschen Bank mag zwar einleuchtend klingen, dennoch heißt es im Umkehrschluss, dass die Bank wahrscheinlich die Kunden verlieren wird, die nicht mehr zur Zielgruppe gehören. Ganz anders bei der Commerzbank. Die Bank möchte neue Kunden gewinnen, sowohl Privat- als auch Geschäftskunden. Im Jahr 2016 immerhin eine Millionen. Und dafür tut sie einiges: Laut „Focus Money“ bietet die Bank das beste Onlinebanking aller deutschen Filialbanken an und die Zeitschrift „Euro“ verlieh der Bank gar die Auszeichnung „Beste Filialbank“.

Diese starke Fokussierung auf den Kunden empfinde ich persönlich als einen der ganz großen Pluspunkte der Commerzbank. Denn auch im Bankengeschäft gilt: Ohne Kunden, keine Gewinne.

Warum ich bei Banken dennoch grundsätzlich vorsichtig bin

Banken sind für mich sehr schwer zu verstehen. Die Geschäfte sind mir teilweise einfach zu abstrakt. Mit ziemlich wenig Eigenkapitaleinsatz werden oftmals enorme Summen verdient. Für Aktionäre, die daran interessiert sein sollten, dass sich ihr Kapital, also das Eigenkapital des Unternehmens, so schnell wie möglich vermehrt, erscheint ein solches Geschäftsmodell zunächst einmal ziemlich attraktiv.

Trotzdem bin ich bei Investitionen in Bankaktien sehr zurückhaltend. Das mögliche Risiko, welches sich aufgrund der enormen Fremdfinanzierung ergibt, ist mir persönlich einfach zu hoch. Viele Investoren werden dem entgegen halten, dass die Banken darin geübt sind, diese Risiken zu beherrschen und dies zu den Kernkompetenzen einer jeden Bank gehört. Dennoch bin ich vorsichtig; im vollen Bewusstsein, dass mir dadurch sicherlich die eine oder andere Gewinneraktie durch die Lappen gehen wird. Vielleicht ja auch die Commerzbank.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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