3 Value-Aktien für den Frühling, die du auf dem Radar haben solltest
Der Mai ist da und viele Investoren werden jetzt unvermeidlich das alte Sprichwort runterbeten: „Sell in May an d go away.“ Aber egal welche mathematische Akrobatik die Verfechter dieses Leitsatzes bringen mögen, um diese Strategie zu rechtfertigen, die klügsten Investoren wissen, dass es immer Schnäppchen gibt, wenn man nur weiß, wo man suchen muss.
Daher haben wir drei unserer Foolishen Autoren gebeten, uns potenziell günstige Aktien anzubieten, von denen sie glauben, dass man sie im Mai beobachten sollte. Im Folgenden erfährst du welche Unternehmen das sind und warum.
Steve Symington:
Jetzt, wo das Wetter wieder wärmer wird, sind die Mode und Bekleidungsunternehmen schon bereit, um den Kunden ihre neuesten saisonalen Angebote zu unterbreiten. Daher denke ich, dass es eine gute Idee ist, im Mai ein Auge auf Michael Kors Holdings (WKN:A1JQXP) zu haben.
Die Umsätze stiegen im letzten Quartal um moderate 6,3 % im Jahresvergleich (9,9 % währungsbereinigt). Das flächenbereinigte Umsatzwachstum sank um 0,9 % und stieg um 2 % währungsbereinigt. Damit konnten die Erwartungen des Unternehmens deutlich übertroffen werden. Obwohl der Kurs im Vergleich zum Vorjahr fast 30 % nach dem starken Quartalsbericht im Februar gestiegen ist, wird die Aktie noch immer mit einem vernünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,9 gehandelt und nur mit dem 11,3fachen der erwarteten Gewinne für das nächste Jahr.
Das soll aber nicht heißen, dass das Unternehmen nicht verdientermaßen so günstig gehandelt wird. Der Wert der Aktie von Michael Kors hat sich 2015 fast halbiert, als das Unternehmen Anzeichen einer Verlangsamung des Umsatzwachstums zeigte. Die Umsatzzahlen bestätigten gegen Ende des Jahres den negativen Trend. Aber im letzten Quartal merkte CEO John Idol an, dass die letzten Angebote des Unternehmens sich überwältigender positiver Reaktionen von Seiten der Kunden erfreuen würden.
Idol lieferte auch einen Ausblick auf das währungsbereinigte Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich und erwartet, dass das flächenbereinigte Umsatzwachstum sich verbessern soll. Sollte sich dieser Ausblick bewahrheiten, wenn das Unternehmen die nächsten Quartalsergebnisse Ende Mai verkündet, dann glaube ich, hat die Aktie noch jede Menge Aufwärtspotenzial.
Neha Chamaria:
Emerson Electric (WKN:850981) steckt vielleicht in der Abwärtsspirale der fallenden Ölpreise fest, aber die soliden Finanzen, die Wachstumspläne und die Ausschüttungen an die Aktionäre machen die Aktie trotzdem zu einer guten Wette für langfristig orientierte Investoren.
Trotz der niedrigeren organischen Umsätze konnte Emerson seinen Kurs 2015 um knapp 30 % steigern. Die Gewinne mögen dieses Jahr vielleicht fallen, aber ich sehe immer noch riesiges Potenzial in Emerson, da das Unternehmen aggressiv Teile des breit diversifizierten Portfolios abstößt, um den Betrieb zu verschlanken und sich auf das Geschäft mit den hohen Margen zu konzentrieren, wie Industrieautomation und Lösungen für Unternehmen und Wohngebäude. Im Moment steht die Sparte Motoren und Antriebe zum Verkauf und Siemens hat schon Interesse an der Netzwerksparte gezeigt.
Diese Umstrukturierung sollte die Margen von Emerson erhöhen, die Erlöse der Veräußerungen sollten die schon prall gefüllte Kriegskasse noch weiter füllen. Emerson generierte in den letzten 12 Monaten etwa 1,8 Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow und hatte am 31. Dezember 2015 3,1 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln. Mehr liquide Mittel sind immer gute Nachrichten für Einkommensinvestoren, die sich gerade an der Dividende von über 3 % erfreuen.
Das Auftragsbuch soll sich im Rest des Jahres noch weiter füllen, aber der Ausblick für 2016 scheint konservativ bewertet. In anderen Worten, ich sehe hier keine Probleme in den folgenden Quartalsberichten, die die Aktie noch bremsen könnten und daher füge ich die Aktie auch zu meiner Beobachtungsliste hinzu.
Solltest du die letzte Rally mit Argwohn betrachten, dann solltest du bedenken, dass die aktuelle Bewertung nur einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 entspricht, was auch deutlich unter dem historischen Hoch liegt. Das ist doch ein vernünftiges Schnäppchen für ein stabiles Unternehmen, das sich gerade neu aufstellt, um Problemen besser begegnen zu können und um mehr an die Aktionäre zurückgeben zu können.
Dan Caplinger:
Jetzt im Frühling ist es wieder Zeit für viele Leute ihre Steuererklärung zu machen. Für Investoren des Steuervorbereitungsunternehmens H&R Block (WKN:859376) ist das aktuelle Quartal und der Winter/ Frühlingsanfang die wichtigste Zeit des Jahres. In einem typischen Jahr macht das vierte Steuerquartal die Verluste des restlichen Jahres wieder wett. Dieses Jahr sollte das nicht anders sein und die meisten, die der Aktie folgen, erwarten solide Gewinne für H&R Block.
Trotzdem wird das Unternehmen relativ günstig bewertet mit dem 12fachen der erwarteten Gewinne. Ein Grund dafür sind die Sorgen der Investoren um die neueste Steuerreform. Sie glauben, das könnte den Prozess deutlich vereinfachen und damit Anbieter wie H&R Block Aufträge kosten.
Langfristige Investoren in dieser Branche werden sich erinnern, dass solche Ideen während jeder Präsidentschaftswahlkampagne aufkommen. Trotzdem wird das Ganze immer komplexer für die Steuerzahler. Da der Aktienpreis seit Beginn des Jahres um ein Drittel gefallen ist, sollte H&R Block für alle einen genaueren Blick wert sein, die glauben, dass das Steuersystem so kompliziert bleiben wird, wie es ist.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt Aktien von Michael Kors Holdings. Motley Fool empfiehlt Emerson Electric.
Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger, Neha Chamaria und Steve Symington auf Englisch verfasst und wurde am 03.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.