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Deutsche Biotechs im Höhenflug: Evotec oder MorphoSys zur Vermögensbildung?

Genetisches Material
Foto: Getty Images

Mehrere Deutsche Biotechs sind seit diesem Jahr an einem Punkt angekommen, an dem sie die Früchte ihrer bisherigen Arbeit ernten und satte Kursgewinne mitnehmen. Evotec (WKN:566480) ist dieses Jahr der beste TecDAX-Wert überhaupt und auch MorphoSys (WKN:663200) hat schon eine erstaunliche Rallye in 2017 hingelegt. Beide Unternehmen sind auf Wachstum programmiert, doch welches ist derzeit die bessere Wahl?

Die Qual der Wahl in der Altersvorsorge mit Aktien

Tatsächlich ist es nicht einfach, sich bei Einzelwerten zu entscheiden, welche man für die Altersvorsorge kaufen soll. Zudem hängt es sehr davon ab, wie risikobereit man ist und ob man daher eher altgediente Dividendenaktien oder wachstumsstarke Biotech-Aktien kaufen möchte.

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Betrachten wir Biotech-Aktien, so können diese schon recht volatil sein. Insbesondere Unternehmen, die noch kein einziges Produkt am Markt haben und im schlimmsten Fall nur ein Medikament in der Pipeline haben, sind kritisch zu betrachten.

Biotech ist aber nicht gleich Biotech, so dass ein genauer Blick nötig ist, um sinnvoll investieren zu können. Sowohl Evotec als auch MorphoSys sind gut positioniert für weiteres Wachstum – doch welche Aktie ist die derzeit bessere zur Anlage?

Zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle

Evotec ist ein Auftragsforschungs-Unternehmen (CRO; „Contract Research Organization“), das im Auftrag von Pharmafirmen Forschung betreibt und für diesen Service bezahlt wird. Zudem kommen noch Meilensteinzahlungen hinzu, gerade wenn aus dieser Forschung Wirkstoffe hervorgebracht werden, die in klinischen Studien getestet werden oder gar die Marktzulassung erhalten.

MorphoSys entwickelt therapeutische Antikörper in Kooperation mit Pharmaunternehmen, aber auch unter eigener Regie. Dieses Jahr wurde Guselkumab gegen Schuppenflechte (Partner Janssen) als erstes Produkt zugelassen, dem Berenberg-Analysten ein Marktpotenzial von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar zutrauen bei 5 % Umsatzbeteiligung von MorphoSys. Der Fokus liegt jetzt auf Projekten gegen Blutkrebs und Krebs des Lymphsystems.

Ich bin Anhänger von „SWOT-Analysen“, die Stärken (Strength), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) von Unternehmen beleuchten. Dieses Instrument dient eigentlich der Strategischen Planung in Unternehmen, doch wir wollen es einmal auf die Bewertung dieser zwei Aktien anwenden.

Um es nicht ausufern zu lassen, betrachten wir nur die aus meiner Sicht wichtigsten Argumente für Evotec und MorphoSys:

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SWOT-KriterienEvotecMorphoSys
StärkenSpitzen-CRO

starke Partner

gute Gewinnentwicklung

profitabel

29 Antikörper in klinischer Entwicklung

weit fortgeschrittene Pipeline

hervorragende Zwischenergebnisse bei MOR208 und MOR202

Schwächendeutlich geringeres Potenzial der Gewinnentwicklung im vgl. zu Firmen mit eigener Medikamentenentwicklunghohe Entwicklungskosten für eigene Antikörper

noch nicht profitabel

ChancenGewinnsteigerung durch vermehrte Meilensteinzahlungen

weitere Kooperationen dank Technologieführerschaft

Antikörper in Eigenregie sind potenzielle Blockbuster

(>1 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz)

RisikenUmkehr des Trends zur Auslagerung von Forschungsaktivitäten durch PharmaFlop in Klinischen Phasen

Tab. 1 SWOT-Analyse zu Evotec und MorphoSys

Wie die Tabelle 1 zeigt, ist Evotec eher das konservativere Investment, bei dem sowohl die Anzahl an Kooperationen und damit Meilensteinzahlungen als auch damit verbunden die positive Gewinnentwicklung anhalten dürften.

Dazu kommt, dass Evotec in ferner Zukunft zumindest auch eigene Medikamente entwickeln will, um damit die Kasse wirklich klingeln zu lassen. Mit der derzeitigen Strategie sind dramatische Gewinnsteigerungen meiner Ansicht nach nicht möglich.

Bei MorphoSys hingegen sind das wirklich Spannende die Antikörper, die in eigener Regie vermarktet werden sollen. Ohne Partner wird z. B. MOR208 derzeit in Phase II/III zur Behandlung des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms entwickelt, das die häufigste Form des Non-Hodgkin-Lymphoms darstellt. In klinischer Phase II zeigte das Mittel eine vorläufige Ansprechrate von 56 % bei einem vollständigen Ansprechen von 32 %. Das waren hervorragende Ergebnisse.

Dazu wird MorphoSys MOR208 in Kombination mit Immunmodulator Revlimid von Celgene im Vergleich zum Chemotherapeutikum Bendamustin in Kombination mit Rituximab von Roche in einer klinischen Phase III testen. Zudem finden weitere Phase III-Studien bei chronischer lymphatischer Leukämie statt.

Ein weiterer Antikörper namens MOR202 wird in einer Phase I/IIa-Studie gegen Blutkrebs entwickelt. Das multiple Myelom ist nur selten heilbar und die Mehrzahl der Patienten erleidet nach ersten Behandlungserfolgen mit den verfügbaren Therapien einen Rückfall. MOR202 soll zum Absterben von Krebszellen durch eine antikörperabhängige, zellvermittelte zytotoxische Immunantwort und Phagozytose führen.

Spannend zudem ist, dass die Kombination mit dem Wirkstoff Bortezomib von Johnson & Johnson das Absterben der Krebszellen verstärkte. Die Kombination mit dem Wirkstoff Lenalidomid von Celgene entfaltete eine synergistische Wirkung mit MOR202 durch verschiedene Mechanismen. Zusammenfassend ist die Anwendung von MOR202 vor allem in Kombination mit bereits zugelassenen Medikamenten extrem vielversprechend.

Fazit

Für konservative Anleger wäre Evotec die bessere Wahl wegen des eher vorhersagbaren Geschäftes. Das große ABER ist jedoch die Bewertung, die laut Der Aktionär mit einem KGV von 54 für 2018 extrem hoch ausfällt. In diese Bewertung muss die Aktie also erst noch hineinwachsen.

Mehr Pfeffer hingegen hat MorphoSys, die mit ihren eigenen Kandidaten MOR208 und MOR202 Blockbuster vermarkten und damit Umsätze von mehreren Milliarden US-Dollar umsetzen könnten. Bisherige Ergebnisse sehen mehr als gut aus, und eine Zulassung würde den derzeitigen Aktienkurs nach meiner Meinung hochkatapultieren.

Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 2,2 Mrd. Euro für MorphoSys und mehr als 2,9 Mrd. Euro für Evotec erscheint letztere wegen der geringen Kursphantasie deutlich überbewertet, während sich bei MorphoSys der Kurs bei Erfolg innerhalb der nächsten Jahre vervielfachen könnte.

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Stefan Graupner besitzt Aktien von Celgene. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Celgene und Johnson & Johnson.



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