Die meisten US-Investoren erwarten eine Börsekorrektur Ende des Jahres – machen sich aber deswegen keine Sorgen
Egal wie genau du die Nachrichten verfolgt und ein Portfolio im Auge behalten hast, du hast sicher bemerkt, dass die Börse dieses Jahr sehr gut gelaufen ist. Aber es kann nicht ewig so weitergehen. Wenn uns die Geschichte irgendetwas gelehrt hat, dann, dass es immer wieder Korrekturen gibt, wenn die Aktien um 10 % oder mehr einbrechen.
Da sind sich die meisten Leute auch einig. Laut einer soeben veröffentlichten Wells Fargo/Gallup-Studie erwarten 54 % der Anleger, dass eine Kurskorrektur noch vor Jahresende kommen wird. Doch die meisten Menschen tun nicht viel, wenn überhaupt etwas dagegen. Nur 40 % der Aktien werden umgeschichtet, um sich gegen die prognostizierte Volatilität abzusichern, während nur 18 % ihre Aktien verkaufen, um sich vor zukünftigen Verlusten zu schützen.
Wer nicht viel über die Börse weiß, wird vielleicht jetzt glauben, dass diese Leute unvorsichtig sind. Aber in Wirklichkeit ist das eine kluge Entscheidung.
Korrekturen sind normal
Es ist einfach, in Panik zu geraten, wenn der Begriff “Börsenkorrektur” ins Spiel kommt. Schließlich will keiner von uns Geld verlieren oder den Portfoliowert fallen lassen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Börsenkorrekturen etwas ganz Normales sind und dass sich die Dinge danach meistens wieder zum Guten wenden
Beispiel: Zwischen 1965 und 2015 hatte der S&P 500 27 Korrekturen von 10 % oder mehr. Danach erholte sich der Index aber von jeder einzelnen Korrektur.
Nicht nur sind Börsenkorrekturen ganz normal, sie dauern meistens auch nicht besonders lange. Sicher, es gibt Ausnahmen, aber wenn wir eine Korrektur bis zum Jahresende sehen, besteht eine gute Chance, dass sich die Kurse innerhalb von Monaten oder vielleicht sogar Wochen wieder nach oben bewegen. Historisch gesehen ist der Markt mehr Zeit gestiegen als gefallen.
Langfristig steigen die Börsenwerte tendenziell. Wenn du also bereit bist, die Korrekturen des Marktes auszusitzen, dann wirst du auch davon profitieren.
Sei nicht voreilig
Ein wichtiger Grund, warum so viele Leute an der Börse Geld verlieren, ist, dass sie die falschen Reaktionen zeigen. Sobald ihre Aktien verlieren, verkaufen sie, um weitere Verluste zu vermeiden.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass ein fallender Kurs nur einen Papierverlust und keinen realen Verlust bedeutet. Wenn du also ruhig bleibst und deine Investition behältst, dann wird sie wahrscheinlich wieder steigen. Das passiert dann im Laufe von ein paar Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren.
Was also solltest du tun, wenn der Aktienmarkt in diesem Jahr tatsächlich eine Korrektur erfährt? Nichts. Mach absolut nichts. Lehn dich zurück, lass den Dingen ihren Lauf und schau nicht dauernd auf dein Portfolio.
Es gibt eine Ausnahme. Wenn du kurzfristig deine Investitionen verkaufen möchtest, weil du das Geld für den Ruhestand oder einen besonderen Zweck brauchst, dann magst du vielleicht eher auf Anleihen umschichten oder vielleicht sogar auf Bargeld, wenn du befürchtest, dass eine Korrektur unmittelbar bevorsteht. Du solltest aber nicht jede einzelne Aktie verkaufen, denn die meisten davon werden sich wieder erholen und langfristig steigen.
Auf Börsenkorrekturen zu reagieren ist eine gute Möglichkeit, um sich als Investor die Finger zu verbrennen, also mach das lieber nicht. Halt still, sitzt die Sache aus und wenn die Geschichte sich selbst wiederholt, dann wirst du am Ende auch davon profitieren.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Maurie Backman auf Englisch verfasst und wurde am 14.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.