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Sag mal, warum ist die BASF-Aktie immer noch weniger wert als Bayer? Eine Analyse

Foto: Getty Images

BASF (WKN:BASF11) und Bayer (WKN:BAY001), das sind seit Jahrzehnten die etwa gleich starken Aushängeschilder der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie — Styropor gegen Aspirin. Nun ist es ja so, dass Bayer über die letzten Quartale eine Menge negativer Nachrichten verarbeiten musste, vor allem rund um die einverleibte Monsanto. Die Aktie hat sich halbiert seit den Hochs von 2015. Und doch ist die Marktkapitalisierung von BASF immer noch kleiner als diejenige von Bayer. Was steckt dahinter? Lass es uns herausfinden.

BASF und Bayer im Vergleich

Lustigerweise notieren am 26.10. die Aktien von beiden bei gut 66 Euro. Weil aber Bayer 932,6 Mio. ausstehende Aktien hat und BASF nur 918,5 Mio., hat Aspirin weiterhin knapp die Nase vorn.

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Dabei ist doch BASF — neben der aufstrebenden arabischen SABIC (WKN:A0GUPT) und der sich bald aufspaltenden DowDuPont (WKN:A2DN8H) — der weltweit führende Chemiekonzern und schreibt seit Jahren Milliardengewinne. Hohe Investitionen in Forschung und Technologie, spannende Innovationen, etwa rund um Batteriematerialien, Nahrungsergänzungsmittel und Dämmstoffe, sowie der Wintershall-Deal mit DEA sollten weitere Potenziale freisetzen, die langfristiges Wachstum garantieren.

Bayer auf der anderen Seite spielt im Pharmabereich eher in der zweiten Liga. Das Agrosegment ist jetzt natürlich von der Größe her spitze, bringt aber zunächst nur Probleme. Erst belasteten die heftigen Kartellauflagen — von denen auch BASF profitiert hat — das Geschäft und dann die exorbitanten Strafzahlungen, zu denen amerikanische Gerichte den Konzern verdonnern wollen.

Der Nettogewinn von BASF bewegt sich seit Jahren im Bereich von 4 bis 6 Mrd. Euro, während Bayer innerhalb von fünf Jahren den Gewinn von knapp 2,5 auf über 7 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2017 verdreifachen konnte. Für 2018 sollte BASF jedoch wieder deutlich besser abschneiden als die Konkurrenz aus Leverkusen. Mehr Dividende wird es sicherlich auch wieder geben, weil Bayer jeden Euro gebrauchen kann, um die Finanzierung des Monsanto-Deals abzuschließen. Damit haben wir aber auch schon den ersten Grund, warum Bayer im DAX-Ranking weiter vorne platziert ist.

Bayer hat sich aufgeblasen

BASF schüttet recht großzügige Dividenden aus, was einerseits die Aktionäre erfreut, aber andererseits auch Wachstumspotenziale tendenziell reduziert. Bayer ist auch nicht gerade knausrig, aber behält doch mehr vom Gewinn ein, wodurch das Unternehmen natürlich leichter wachsen kann:

Dividende in Euro pro AktieBayerBASF
20172,763,10
20162,703,00
20152,502,90

Zudem hat sich Bayer im Sommer eine Eigenkapitalerhöhung gegönnt und so 6 Mrd. Euro eingesammelt. Solch eine Maßnahme entspricht einer negativen Dividende. Zusammen mit den stärker einbehaltenen Gewinnen ergibt sich so ein Gesamteffekt von über 7 Mrd. Euro seit 2015. Das hilft natürlich, größer zu wirken. Trotzdem muss es noch weitere Gründe geben, warum die BASF bei der Marktkapitalisierung weiterhin das Nachsehen hat.

Zusätzliche Negativfaktoren

BASF ist ein Automobilzulieferer

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Ein Faktor könnte sein, dass die bedeutendste Absatzbranche von BASF der Automobilsektor ist, wohin Lacke, Hochleistungsplastik, Katalysator-Materialien und vieles mehr geliefert werden. Im aktuellen Automotive-News-Ranking der weltgrößten Lieferanten rangieren die Ludwigshafener auf dem 20. Platz bei Umsätzen von gut 12 Mrd. US-Dollar 2017. Die aktuellen Turbulenzen im Fahrzeugsektor ziehen fast alle Zulieferer mit nach unten. Ob das immer berechtigt ist, darüber kann man streiten, aber dieser Umstand hat sicherlich auch auf BASF abgefärbt.

Konjunktursorgen

Auch wenn es im für Bayer so wichtigen Agrogeschäft auch mal stark auf- und abgeht, gilt der Konzern durch sein Pharmasegment als weniger konjunktursensibel als klassische Chemieunternehmen. Letztere bekommen es so ziemlich als Erste zu spüren, wenn die weltweite wirtschaftliche Aktivität nachlässt. Wenn jetzt also verstärkt Ängste hochkommen, dass China und andere Schwellenländer Probleme bekommen könnten und die boomende Konjunktur ihren Höhepunkt überschritten habe, dann schrecken viele Anleger vor dem Chemiesektor zurück.

Niedrige Pegelstände

Ein kurzfristiger Belastungsfaktor ist das außergewöhnliche Niedrigwasser im Rhein, das die Transportkosten in die Höhe treibt. An den wichtigen Verbundstandorten Ludwigshafen und Antwerpen bekommt BASF dies teuer zu spüren.

Was BASF selbst berichtet

Vor wenigen Tagen hat BASF seine Quartalsergebnisse präsentiert. Der Gewinn ging etwas zurück, zum Ersten, weil im Vorjahr besonders hohe Preise für einige umsatzstarke Chemikalien erzielt werden konnten, zum Zweiten wegen Rückgängen bei den oben angesprochenen Hochleistungsmaterialien und zum Dritten wegen erhöhter Kosten in Verbindung mit einer ganzen Reihe von Übernahmen und Joint-Venture-Deals.

Die zurückgenommene Prognose für das allgemeine Chemiewachstum 2018 lässt zudem darauf schließen, dass BASF aktuell eine gewisse Unsicherheit im Markt zu spüren bekommt. Sind das Gründe genug, um die Aktie ebenfalls stark abzustrafen?

Das mittel- bis langfristige Potenzial bleibt stark

Vorstandschef Martin Brudermüller hat sich jedenfalls einiges vorgenommen, um den Konzern agiler und moderner aufzustellen, und BASF hat bereits viele aussichtsreiche strategische Maßnahmen eingeleitet. Ich habe deshalb großes Vertrauen, dass der Konzern seine starke Marktposition auch langfristig mindestens halten kann. Pegelstände, Konjunktursorgen und die Probleme der Autobauer würde ich hingegen nicht überbewerten. Ich denke, da wird zu viel Pessimismus in den Kurs eingepreist. Insgesamt gehe ich davon aus, dass die BASF- über kurz oder lang an der strauchelnden Bayer-Aktie vorbeiziehen wird.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Akten.



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