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Value Investing: Was wir von Warren Buffett lernen können

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool, Matt Koppenheffer

Warren Buffett wurde 2010 einmal nach seinem größten Investmentfehler befragt, worauf er antwortete: „Der Kauf der Berkshire Hathaway (WKN: 854075) (WKN: A0YJQ2)-Aktie.“ Dies mag viele Anleger verblüffen, hat doch der Buchwert des Unternehmens seit 1964 um 1.088.029 % zugelegt.

Was viele Menschen aber nicht wissen, ist, welche großen Probleme ihm Berkshires Textilgeschäft noch weitere 20 Jahre nach dem Kauf bereitete. Bis er es endlich komplett abgebaut hatte, brachte es nur Verluste (in Summe etwa 200 Mio. US-Dollar) ein. Zudem musste Buffett viele Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken, was ihn sehr unbeliebt machte.

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Aber die Berkshire Hathaway-Aktie notierte vor Buffetts Kauf im Jahr 1962 unter Buchwert, war also extrem günstig bewertet. Erfahre, was wir von Warren Buffett lernen können und warum eine günstige Bewertung allein nicht genügt.

Warren Buffett über die Nachteile von sogenannten „Cigar Butts“

Als einen Nachteil von Turnaround-Investments nennt Buffett den nur kurzlebigen Erfolg, der durch den Ausgleich der Unterbewertung möglich ist. Deshalb bezeichnet er extrem günstige Aktien auch als „Cigar Butts“ (Zigarrenstummel). Sie bieten noch einen freien Zug, diesen sogar kostenlos. Zur langfristigen Beteiligung sind sie aber nicht geeignet.

Nachteilig ist zudem, dass meist Restrukturierungsmaßnahmen nötig sind, um die kriselnden Unternehmen wieder in die Profitabilität zurückzuführen. Deshalb kaufte sich Buffett bei einer Beteiligung an Krisenunternehmen auch immer sehr stark ein, so dass er gleichzeitig über einen Sitz im Vorstand die Sanierung einleiten und überwachen konnte. Und deshalb war er mit dieser Methode in den ersten zehn Jahren seine Karriere auch sehr erfolgreich. Ein Kleinanleger hat diese Möglichkeit nicht und würde deshalb wahrscheinlich auch nicht den gleichen Erfolg erzielen.

Ich würde noch ergänzen, dass eine günstige Bewertung allein nicht garantiert, dass ein Geschäft wieder erfolgreich wird. Erst, wenn es klare Anzeichen für eine Besserung gibt, ist es Zeit zu kaufen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Deutsche Bank (WKN: 514000)-Aktie, die schon seit 2008 unter Buchwert notiert und damit günstig bewertet ist. Auch zehn Jahre danach liegt sie noch etwa 50 % im Minus.

Charlie Munger nimmt Einfluss

Buffetts Anschauung und Methode änderte sich, als er in den 1960iger Jahren Charlie Munger traf, der ihn davon überzeugte, dass Unternehmen mit einer guten Marktstellung langfristig die viel bessere Rendite ermöglichen. Hier sind keine Sanierungen notwendig und sie können langfristig gehalten werden. Erst dadurch werden extreme Gewinne möglich. Buffett vergleicht Investieren auch mit Baseball: „Warte auf ein gutes Unternehmen, dessen Geschäft du verstehst, und einen guten Preis, bevor du zuschlägst. So werden Homeruns möglich.“

Ab sofort nannte Buffett seine Methode: Gute Unternehmen günstig kaufen und möglichst für immer halten. Ein Nebeneffekt dabei sind große Steuereinsparungen. Zwei Beispiele dafür aus Berkshire Hathaways aktuellem Portfolio sind Moody’s (WKN: 915246), deren Wert sich seit dem Kauf um etwa 1.368 % gesteigert hat, und die BYD (WKN: A0M4W9)-Aktie, die seit dem Einstieg um etwa 745 % geklettert ist (siehe 2017er Berkshire Hathaway-Geschäftsbericht).

Als einen weiteren Vorteil nennt Buffett, dass er nur über gute Unternehmen wirklich große Summen investieren kann.

Foolishes Fazit

Aus der Historie anderer Investoren lässt sich sehr viel lernen und dadurch viel Zeit sparen. Du musst nicht die Fehler anderer Anleger wiederholen, sondern kannst es direkt richtig machen. Um sich mit einer Investmentmethode vertraut zu machen, bieten sich Musterdepots an. Erst, wenn dir eine Strategie gefällt, solltest du auch richtiges Geld über sie investieren.

Hier können wir mitnehmen, dass gute Unternehmen zu einem guten Preis meist die besser Wahl sind als Zigarrenstummel zu einem großartigen Preis und dass eine günstige Bewertung allein noch keinen Erfolg garantiert.

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Christof Welzel besitzt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool besitzt Aktien von Moody's.



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