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1 Wachstumsaktie, die vom Cloud-Software-Trend profitieren könnte

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Foto: Getty Images

In den letzten Jahren haben Offline-Computerprogramme zunehmend an Bedeutung verloren und Software aus der Cloud ist auf dem Vormarsch. Damit gehen einige Vorteile einher: Um Updates braucht man sich nicht mehr zu kümmern, man kann von mehreren Geräten aus auf die gleichen Dateien zugreifen und wenn die Software komplett online läuft, belegt sie keinen Speicher- und Rechenplatz auf dem Computer.

Die zahlreichen Vorzüge führen zu einem starken Marktwachstum: Die Experten von Analytical Research Cognizance erwarten bis 2023 eine jährliche Wachstumsrate des Cloud-Software-Marktes von 21,2 %.

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Auf der Suche nach Aktien, die von diesem Trend profitieren, ist mir die Adobe (WKN: 871981)-Aktie aufgefallen. Schauen wir uns das Unternehmen mal genauer an!

Was macht Adobe?

Vermutlich kennst du den Namen Adobe im Zusammenhang mit der PDF-Lesesoftware namens Acrobat Reader oder dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Doch das Unternehmen hat noch einiges mehr zu bieten als diese beiden Programme.

Adobe hat sich in drei Segmente aufgeteilt: Das Digital-Media-Segment steht für knapp 70 % der Umsätze und beinhaltet

  • die Creative Cloud, über die man Zugang zu über 20 Programmen zur Erstellung und Bearbeitung von Audio, Video, Grafiken und mehr erhält (hier gehört Photoshop dazu),
  • und die Document Cloud, mit deren Softwarelösungen sich PDF-Dokumente verwalten lassen (hierzu gehört der Acrobat Reader).

Außerdem gibt es die Digital-Experience-Sparte, über die Tools für digitale Werbetreibende vertrieben werden, die beim Erstellen und Veröffentlichen von Werbung sowie bei der Überwachung der Werbeperformance helfen. Digital Experience steht für knapp 30 % der Umsatzerlöse des Unternehmens. Zum Schluss gibt es noch das Publishing-Segment, das jedoch nur etwa 3 % der Umsätze einbringt.

Zwei Sachen mag ich besonders an Adobes Geschäftsmodell: Erstens handelt es sich bei über 87 % der Umsätze um Abonnement-Umsätze, die naturgemäß wiederkehrend sind. Das sorgt für geringere Schwankungen bei den Gesamtumsätzen und damit auch bei den Gewinnen.

Zweitens finde ich Adobes Kostenstruktur attraktiv, da die Kosten nicht ansteigen, wenn mehr Leute die Programme des Unternehmens nutzen. Im Gegenteil: Wenn die abgeschlossenen Abonnements steigen, verteilen sich die Entwicklungskosten auf mehr Nutzer, was die Margen klettern lässt.

Wie sehen die Zahlen aus?

Adobe konnte in der Vergangenheit stark vom SaaS-Marktwachstum profitieren: In den letzten sechs Jahren stiegen die Umsatzerlöse im Schnitt um 12,7 % im Jahr an. Noch stärker konnte der operative Gewinn zulegen, der im selben Zeitraum sogar ein durchschnittliches jährliches Plus von 15,8 % hinlegte.

In den nächsten drei Jahren soll sich das Wachstum sogar noch einmal beschleunigen: Analysten rechnen mit einem Umsatzwachstum von 18,6 % im Jahr und einem Ergebniswachstum von 22,6 %. Gewinne, die noch schneller wachsen als der Umsatz – das hört man als Anleger gern!

Dabei war die Nettogewinnmarge des Unternehmens schon dieses Jahr mit 28,7 % auf einem sensationellen Wert, der auf starke Wettbewerbsvorteile und eine damit einhergehende Preissetzungsmacht schließen lässt.

In der Bilanz von Adobe sehen wir, dass das Unternehmen zu knapp 50 % mit Eigenkapital finanziert ist – ein solider Wert. Zudem übersteigen die kurzfristigen Vermögenswerte die kurzfristigen Verbindlichkeiten, was ein entscheidender Indikator für die Liquidität eines Unternehmens ist.

Wie ist die Aktie bewertet?

Bis hierhin sieht die Adobe-Aktie wirklich top aus – doch zu welchem Preis kriegst du sie an der Börse? Dazu werde ich mir das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Price-Earnings-Growth-Ratio (PEG), das das KGV ins Verhältnis zum Gewinnwachstum setzt und daher für Wachstumsunternehmen gut geeignet ist, ansehen.

Auf Basis des für 2019 erwarteten Gewinns kommt die Adobe-Aktie auf ein KGV von 43,1 (Stand: 04.06.2019). Ganz schön sportlich, wenn du mich fragst! Leider auch dann noch, wenn man die Wachstumserwartungen einberechnet – denn das PEG liegt aktuell bei 1,9. Ein Wert so weit über 1 zeigt eine eindeutige Überbewertung an.

Ich halte es nicht einmal für unwahrscheinlich, dass Adobe die hohen Gewinnerwartungen des Marktes erfüllen kann. Doch selbst wenn das mehrere Jahre in Folge klappen sollte, müsste die Aktie einige Jahre lang auf dem aktuellen Niveau bleiben, damit die Bewertungskennzahlen auf ein durchschnittliches Niveau sinken.

Was tun mit der Adobe-Aktie?

Wie wir gesehen haben, ist Adobe ein großartiges Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell, einer ordentlichen Bilanz und guten Wachstumsaussichten. Leider scheinen wir nicht die Ersten gewesen zu sein, denen das aufgefallen ist, und so fällt die Börsenbewertung relativ ambitioniert aus.

Zum aktuellen Zeitpunkt halte ich die Adobe-Aktie für etwas zu hoch bewertet, um einzusteigen. Doch wenn die Kurse mal wieder auf breiter Front fallen und die Adobe-Aktie ebenfalls abverkauft wird, dann stehe ich gerne bereit, um mich günstig einzudecken.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Adobe Systems.



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