Ist jeder Dividendenaristokrat eine gute Investition? (Oder war es …?!)

Der Prozess, mit dem eine Aktie ein Dividendenaristokrat wird, ist ziemlich aufwendig. Es benötigt 25 Jahre konsequenter jährlicher Dividendenerhöhungen. Wobei es kein qualitatives Merkmal gibt. Theoretisch reicht ein Wachstum von 0,1 % pro Jahr, um dieses Ziel zu erreichen. Also: Insgesamt 2,5 % pro Jahr, wenn wir es überspitzt sagen.
Aber ist jeder Dividendenaristokrat eine gute Investition? Bereits die einleitenden Worte zeigen, dass das nicht unbedingt der Fall sein muss. Weitere Möglichkeiten bestehen ebenfalls. Trotzdem sind die Chancen nicht schlecht, leider lediglich mit Blick auf die Vergangenheit.
Ein Dividendenaristokrat: Eine gute Investition …?!
Im Endeffekt kann jeder Dividendenaristokrat mehrere Schwachstellen aufweisen. Theoretisch reicht eine geringe Ausschüttungsrendite und ein marginales Wachstum aus, um das Ziel zu erreichen. Im DACH-Raum war zum Beispiel Fresenius ein Name, bei dem das bis zum Jahre 2018 der Fall gewesen ist. Lediglich 1,x % Dividendenrendite war initiale Dividende. Ob das aus einer Einkommensperspektive heraus die beste Investition ist? Das können wir wohl bezweifeln.
Aber weitere Möglichkeiten bestehen. Wir haben eingangs das geringe Dividendenwachstum thematisiert. Auch hier kann theoretisch ein Management beschließen, lediglich eine kleine Erhöhung vorzunehmen, um dieses Ziel zu erreichen. Oder aber eine nicht nachhaltige Ausschüttungspolitik. Einige Konzerne, wie Imperial Brands, erhöhten fix um 10 % pro Jahr die Dividende, ohne eine operative Komponente zu berücksichtigen. Das heißt: Ein Dividendenaristokrat (wobei Imperial Brands das nie gewesen ist) muss nicht zwangsläufig nachhaltig auszahlen.
Ein Dividendenaristokrat wird daher in vielerlei Hinsicht sehr technisch definiert. Es heißt hop oder top. Wobei ein Hop direkt mit dem Verlust dieses Status bestraft wird. Ein mögliches Scheitern und ein Kürzen der Dividende kann ein Gamechanger bei einer Investitionsthese sein.
Häufig ein guter Weg
Der letzte Absatz ist sehr wichtig. Wenn es um die Analyse geht, sollte jeder Investor schauen, ob ein Dividendenaristokrat unternehmensorientiert in Zukunft noch so solide ausschütten kann. Dividendenpolitik, Wachstum, operative Stabilität und mehr müssen wir zwangsläufig berücksichtigen. Der Status alleine hilft nicht unbedingt.
Wenn wir in die Vergangenheit schauen, so dürfte trotzdem die Praxis zeigen, dass viele Dividendenaristokraten mustergültige, moderate Growth-Stories mit moderatem Dividendenwachstum geliefert haben. Das führte sehr häufig zu einer guten Gesamtrendite.
Vielleicht ist auch das jedoch eine wichtige Erkenntnis: Die Aktien, die auf einem Weg zu einem adeligen Ausschütter sind, können ebenfalls eine gute Wahl sein. Aber allgemeingültig dürfen wir einfach nicht urteilen.
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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.