Rekord-Dividende? Nicht bei Shell!

So manche Rekord-Dividende ist derzeit ein heißes Thema, und auch Shell (WKN: A3C99G) gehört zu diesem Kreis dazu. Der Überblick vieler Nachrichtenagenturen zitiert zum Beispiel, dass der britische Ölkonzern im vergangenen Quartal 9,5 Mrd. US-Dollar verdient habe. BP passenderweise auch 8,2 Mrd. US-Dollar und der saudische Staatskonzern Saudi Aramco treibe es mit 41,6 Mrd. US-Dollar quasi auf die Spitze.
Es hat ein wenig ein Geschmäckle, was das Meinungsbild angeht. Eine unterschwellige Botschaft ist zumindest: Währung das Aufdrehen der Heizung sich für die meisten Deutschen so anfühlt, als würde man mit einem 2003er-Handy auf den Internet-Knopf kommen, verdienen die Ölkonzerne prächtig.
Das ist in Teilen richtig, aber in Teilen auch einfach falsch. Vor allem, wenn wir die Rekord-Dividende von Shell einordnen, die nicht einmal eine ist.
Keine Rekord-Dividende bei Shell!
Natürlich mag die Aussage in Summe stimmig sein, aber Saudi Aramco mit seinem wirklich gigantischen Gewinn ist ein treibender Faktor dieses Querschnitts. Was die einzelne Sichtweise angeht: Na klar hat Shell zuletzt die Dividende erhöht, sogar sehr stark um 15 % im Vergleich zu vorher. Trotzdem sind wir auch heute weit entfernt von der Ausschüttungssumme je Aktie, die wir noch vor der Ölpreiskrise im Jahr 2020 gesehen haben. Rekord? Fehlanzeige.
Zwar gibt es Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe, die sich dazugesellen. Hier investiert Shell jedoch eigentlich bloß in sich selbst, um den Investoren einen gewissen Mehrwert zu liefern. Ob vertretbar oder nicht mag Ansichtssache sein. Bedenken sollten wir jedoch auch, dass die Öl- und Erdgaskonzerne rund um den Globus nicht zu jeder Zeit richtig prächtig verdient haben. Im Jahr 2020 mit teilweise negativen Notierungen bei WTI eben nicht. Dass 2022 jetzt also ein so hervorragendes Jahr ist, scheint mir ein fairer Ausgleich zu sein.
Bei der Shell-Aktie dürfte es auf absehbare Zeit zudem auch keine Rekord-Dividende geben. Das Management hat in den vergangenen Jahren des Öfteren erklärt, dass man sich ein nachhaltigeres Profil geben möchte. Mehr Elektrizität und bedeutend weniger Öl dürften die zukünftige Ausrichtung prägend. Das heißt: Gleichzeitig zu den hohen Ausschüttungen gibt es Investitionen in Milliardenhöhe, um nachhaltiger zu werden. Auch diese Entwicklung sollten wir nicht ausklammern. Wobei das unter anderem auch BP betrifft, die ebenfalls einen Wandel einläuten wollen.
Der Kontext entscheidet
Nicht jeder Investor in eine Öl-Aktie ist reicht. Und nicht jeder Investor profitiert von einer Rekord-Dividende. Bei Shell ist das definitiv nicht der Fall. Wobei selbst die Aktienrückkäufe auf einem Kursniveau erfolgen, das wir zuletzt im Jahre 2019 gesehen haben. Das heißt: Die Investoren haben in der Zwischenzeit kaum Kursrendite eingefahren.
Der Kontext ist daher für mich überaus relevant, wenn es um ein solches Stimmungsbild geht.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BP.