Auch für LVMH wachsen die Bäume nicht in den Himmel!

Ein Swimmingpool in einem tropischen Resort
Foto: Manuel Barros via Pexels

Für längere Zeit erschien die Luxus-Industrie resilient gegen jegliche Form von Rückschlägen zu sein. Dies traf vor allem auf die Aktie von LVMH (WKN: 853292) zu. So kann die Aktie des Luxus-Imperiums aus Frankreich auf eine 3-jährige Rendite von 103,4 % zurückblicken (Stand: 26.07.2023, maßgeblich für alle Kennzahlen).

Die jüngst veröffentlichen Zahlen zum ersten Halbjahr 2023 brachten die Kursmaschine jedoch ins Stottern. So beträgt der Kursverlust vom kürzlich erreichten Hoch bei 894,0 Euro je Aktie nun schon über 9 %. Für Investoren sellt sich somit die Frage, ob das Zahlenwerk diesen Rücksetzer rechtfertigt. Denn womöglich offenbart sich eine seltene Einstiegsgelegenheit.

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Das erste Halbjahr von LVMH

Ein erster Blick auf das Zahlenwerk des Konzerns zeigt, dass man sich grundsätzlich keine Sorgen machen muss. Denn während viele Unternehmen im Vergleichszeitraum Probleme hatten, ihre Vorjahreszahlen durch die Unsicherheiten im Rahmen der Inflation und Zinspolitik zu erreichen, legt LVMH noch eine Schippe drauf.

Denn eine Steigerung der Umsatzerlöse von 15 % ist selbst für die besten Technologieunternehmen aus den USA zur Seltenheit geworden. Nichtsdestotrotz ist die Reaktion des Kapitalmarktes klar negativ. Denn im Vergleich zum vorjährigen Umsatzwachstum von LVMH von über 23 % erkennt man eine klare Abschwächung der Wachstumsdynamik.

Wenngleich der nächste Kritikpunkt zunächst winzig erscheint, liegt den Investoren wohl auch die EBIT-Marge schwer im Magen. Denn während Analysten eine Margenverbesserung auf 27,9 % erwartet haben, hat sich diese sogar auf 27,4% verschlechtert. Somit hat der Konzern durch diese „kleine” Margenverschlechterung ein EBIT von ca. 211 Mio. Euro verloren.

Sollte die EBIT-Marge auf diesem Niveau verharren, würde dieser Betrag auf Jahressicht auf über 400 Mio. Euro anwachsen. Keine Frage, für einen Konzern mit einer Marktkapitalisierung jenseits der 400 Mrd. Euro sind diese Beträge tatsächlich Peanuts. Dennoch reagieren Kapitalmärkte gewöhnlich sehr empfindlich auf Margenveränderungen.

Ausblick

Schlussendlich sind Quartals- oder Halbjahreszahlen stets im Kontext der aktuellen Unternehmensbewertung zu beurteilen. Denn ob die Halbjahreszahlen von LVMH einen Kauf bzw. Verkauf rechtfertigen, hängt einzig und alleine von den eingepreisten Erwartungen des Kapitalmarktes ab.

Daher ist der Abverkauf nach den Halbjahreszahlen meiner Meinung nach gerechtfertigt. Denn die Zahlen waren gut, jedoch nicht perfekt. Da die Aktie von LVMH in den letzten Wochen und Monaten jedoch überaus gut gelaufen ist, reicht schon ein Haar in der Suppe, um eine Korrektur einzuleiten.

Da ich jedoch langfristig vom Management, der Marktpositionierung und Unternehmensaussichten überzeugt bin, sind Reaktionen wie diese nach Quartalszahlen für langfristige Aktionäre äußerst spannend.

Denn während ein Quartal für die langfristige Entwicklung eines Unternehmens nur eine untergeordnete Bedeutung hat, bieten sich für kluge Investoren Gelegenheiten am laufenden Band an. Daher werde ich die Situation weiters verfolgen und unter Umständen meine Position weiters ausbauen.

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Michael besitzt Aktien von LVMH. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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