3 Gründe: Warum du nicht in Dividendenaktien investieren solltest
Okay, der Titel ist ein wenig zweideutig: In Dividendenaktien zu investieren ist schließlich kein Fehler. Profitable Geschäftsmodelle, defensive Fundamente und starke Dividenden können eine solide Rendite ermöglichen. Studien wie die wohl bekannteste von Ned Davis Research unterstreichen außerdem, dass Aktien mit einer Ausschüttung im historischen Rückblick eine Outperformance lieferten.
Aber nicht jede Dividendenaktie ist es wert, in sie zu investieren. Hier sind jedenfalls meine drei Gründe, aus denen man so manche Chance besser meiden sollte. Das könnte auch für dich relevant sein.
Nicht in Dividendenaktien investieren, bloß für die Dividende
Mal angenommen ein Unternehmen besitzt ein Geschäftsmodell, das du nicht magst. Oder, schlimmer, das mehr und mehr obsolet wird. Der Markt ist längst übersättigt. Eine Neuheit ist bereits dabei, sich zu etablieren. Aber, hey, es ist eine Dividendenaktie mit einer starken Historie. Sowie einer attraktiven Dividendenrendite. Was also tun?
Meine Meinung: Das ist einer der Gründe, vielleicht sogar der wichtigste Grund, warum man nicht in die entsprechende Dividendenaktie investieren sollte. Die Dividende mag schön aussehen. Vielleicht ist sie in einem solchen Szenario noch ein, drei, fünf oder in Extremfällen sogar länger konstant. Wenn das operative Fundament aber nicht mehr intakt ist, so dürften früher oder später die Umsätze wegbrechen. Damit verbunden auch die Gewinne und die freien Cashflows. Sowie letztlich die Dividende.
In eine Dividendenaktie nur zu investieren, weil die Dividende attraktiv erscheint, ist im Regelfall kein guter Grund. Smarte Einkommensinvestoren priorisieren daher vor allem das Geschäftsmodell und dessen Intaktheit. Die Dividende ist lediglich das schmückende Beiwerk oder i-Tüpfelchen, das die These krönt. Umso logischer also, dass man in solche Aktien besser nicht investieren sollte.
Es gibt bloß eine marginale Dividende
Der zweite Grund, der für mich ebenfalls relevant ist: Die Dividende einer Dividendenaktie ist lediglich marginal. Zugegebenermaßen ist dieser Aspekt nicht so wichtig, wie das Geschäftsmodell. Ich glaube mittlerweile jedoch, dass eine marginale Ausschüttung, die diesen Status beibehält, mindestens ein verschenktes Potenzial darstellt. Wenn nicht sogar eine Renditebremse.
Aber zurück zu den Basics: Aktien wie Meta Platforms mit ihren deutlich unter 1 % Dividendenrendite zähl ich zu solchen Fällen dazu. Die heutige Dividendenrendite, die wir beim Kauf einstreichen können, ist einfach marginal. Wir können sogar hinterfragen, warum überhaupt ausgeschüttet wird. Meine These: Weil es sich vor allem für die größeren Investoren lohnt, nicht jedoch für die Kleinanleger.
Der springende Punkt ist jedoch: Eine marginale Dividende hilft uns in der Regel kaum als Investoren. Das passive Einkommen, das wir erhalten, ist vergleichsweise gering. Trotzdem schütten solche Gesellschaften einen gewissen Anteil ihrer freien Mittel per Dividende an die Investoren aus. Mittel, die bei Investitionen möglicherweise nicht marginal wären. Deshalb bin ich zumindest vorsichtig, wenn eine Dividendenaktie lediglich eine marginale Dividende besitzt. Meine Investitionsthese basiert im Falle eines Kaufs dann jedenfalls nicht auf der Ausschüttung.
Nicht in Dividendenaktien investieren: Hohe Opportunitätskosten
Zu guter Letzt investiere ich nicht in eine Dividendenaktie, wenn mit der Dividende hohe Opportunitätskosten verknüpft sind. Darunter können viele verschiedene Aspekte fallen. Aber auch gewichtige Dinge wie eine falsche Abwägung hinsichtlich einer bilanziellen Stärkung für das kurzfristige Vergnügen, eine Dividende an die Investoren auszuzahlen.
Dieser Aspekt ist wiederum wichtiger. Ein Management sollte in erster Linie die eigene Gesellschaft und dessen Zukunft im Auge behalten. Die Dividende ist lediglich leistbar, wenn es das Unternehmen zulässt. Gibt es jedoch wichtigere Dinge, wie beispielsweise Investitionen in Wachstum oder auch eine Bilanz, die aufgeräumt gehört, so werde ich skeptisch.
Dividendenaktien, bei denen ein Management die falschen Prioritäten setzt, können große Risiken bedeuten. Smarte Investoren sollten daher kritisch hinterfragen: Welchen Preis zahlt das Management wirklich für die jeweilige Dividende? Gerade bei Themen wie der Bilanz kann es im Worst-Case schnell an das Fundament des Unternehmens gehen. Solche Fälle oder Entscheidungen, die die Risiken vergrößern, meide ich daher lieber.
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Vincent besitzt Aktien von Meta Platforms. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Meta Platforms.