Top-Aktien für Oktober 2024
Ralf Anders: Schlumberger (SLB)
Schlumberger (WKN: 853390), der euro-amerikanische Öl- und Gasfeldausrüster mit dem wunderbar schwäbischen Namen ist ein Gigant seiner Branche, der fast 100.000 Menschen beschäftigt. Heute hört das Unternehmen auch auf das Kürzel SLB. Und während es weithin als schmutziger Akteur der fossilen Energiewelt angesehen wird, unternimmt es mit Nachdruck den Versuch, die neue Energiewelt mitzugestalten.
Einen Teil seiner hohen Gewinne – über 2,2 Mrd. US-Dollar im ersten Halbjahr 2024 – investiert es in Forschungsprojekte rund um die Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung seiner Branche. Auch Lithium, Wasserstoff und Geothermie gehören mittlerweile zum Leistungsportfolio. Während also die Aufträge rund um die Erdölexploration tendenziell zurückgehen, erschließt sich Schlumberger neue Potenziale. Da diese Qualitätsaktie derzeit zu erheblich günstigeren Kursen zu haben ist, könnte sie im Oktober interessant werden.
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Schlumberger.
Caio Reimertshofer: DocuSign
Für langfristig orientierte Anleger könnte die Aktie von DocuSign (WKN: A2JHLZ) im Oktober einen Blick wert sein. Seit 2021 ist die Aktie stark gefallen und läuft seit geraumer Zeit überwiegend seitwärts.
Operativ hat das Unternehmen in derselben Zeit jedoch bedeutende Fortschritte gemacht. Inzwischen konnte das Management DocuSign aus der Verlustzone herausmanövrieren. Einen ansehnlichen freien Cashflow erwirtschaftet der Spezialist für E-Signaturen ohnehin seit Längerem. Obwohl das Unternehmen also nun profitabel ist und solide wächst, wird die Aktie lediglich mit einem Multiple von rund 12 auf das Verhältnis zwischen Unternehmenswert und freiem Cashflow bewertet.
Das ist ein absolutes Schnäppchen, wenn man zuversichtlich ist, dass DocuSign sein solides Wachstum beibehält und die eigene Profitabilität weiter steigert.
Caio Reimertshofer besitzt keine Aktien von DocuSign.
Peter Roegner: Villeroy & Boch AG
Die 276 Jahre alte Villeroy & Boch AG (WKN: 765723) stellt Keramikprodukte für das Badezimmer (ca. 80 % des Umsatzes) und den Esstisch (20 %) her. Die hochwertigen Erzeugnisse sind bei den Kunden seit Generationen beliebt. Dank der Akquisition von Ideal Standard im September 2023 wird der Umsatz 2024 voraussichtlich auf deutlich über 1 Mrd. Euro steigen. Auch der operative Gewinn soll kräftig zulegen. Etwa drei Viertel des Umsatzes werden im Ausland erzielt.
Die schwache Konjunktur und die kriselnde Bauwirtschaft haben der Aktie zuletzt zugesetzt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2023 von etwa 7,3, einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von unter 0,5 und einer Dividendenrendite von über 6 % erscheint die Aktie sehr günstig bewertet. Eine Erholung der Baukonjunktur durch die Zinssenkung der EZB gibt der Aktie zusätzliche Fantasie.
Peter Roegner besitzt keine Aktien der Villeroy & Boch AG.
Frank Seehawer: Aena S.A.
Meine Top-Aktie für Oktober 2024 ist die Aena S.A. (WKN: A12D3A). Der mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Konzern ist der führende Flughafenbetreiber in Spanien. Er hält weitere Beteiligungen an Airports weltweit, insbesondere in Lateinamerika.
Das Geschäftsmodell hat also tiefe Burggräben, die hohe Renditen erlauben. Und als Sonnen- und Urlaubsland ist Spanien natürlich begehrt, wie die jüngsten Quartalszahlen eindrucksvoll belegen.
Im ersten Halbjahr 2023 lag das Passagieraufkommen um 10,5 % über dem Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 %, das Nettoergebnis um gut ein Drittel. Die anhaltende Erholung des Tourismus auf der Iberischen Halbinsel dürfte dabei die Zahl der abgefertigten Passagiere weiter steigen lassen.
Für ein Investment spricht aus meiner Sicht aber vor allem die nach wie vor günstige Bewertung. Ein erwartetes KGV von unter 15 bei einer erwarteten Dividendenrendite von 3,9 % halte ich keineswegs für zu hoch für einen regionalen Monopolisten.
Frank Seehawer besitzt keine Aktien der Aena S.A.
Hendrik Vanheiden: Vistra
Mit einem Kursplus von 196 % ist der Energieversorger Vistra (WKN: A2DJE5) die seit Jahresbeginn am besten gelaufene Aktie im S&P 500 (Stand: 27.09.2024). Das Unternehmen ist der „größte wettbewerbsfähige US-Stromerzeuger“ und besonders im Bereich Kernenergie stark aufgestellt.
Die starke Kursentwicklung dürfte vor allem auf drei Entwicklungen zurückzuführen sein: die steigende Nachfrage nach Strom (auch insbesondere nach grüner Kernenergie) aufgrund diverser KI-Anwendungen, interessante Übernahmen, die Vistra stark haben wachsen lassen, sowie sinkende Zinsen, die die hohe Schuldenlast erträglicher machen.
Nun könnte man meinen, dass die Aktie nach der Kursexplosion nun nicht mehr interessant sei. Ich sehe in Vistra dennoch eine Top-Aktie für den Oktober. Denn der operative Rückenwind scheint intakt – Winners keep on winning – und auch die Bewertung mit einem erwarteten KGV von 22 empfinde ich als nicht zu hoch.
Hendrik Vanheiden besitzt keine Aktien von Vistra.
Henning Lindhoff: Adobe
Mein Highlight für den Oktober ist Adobe (WKN: 871981). Trotz eines Umsatzes von 5,4 Mrd. Dollar im dritten Quartal 2024 und einem Gewinn pro Aktie von 4,65 Dollar ist die Aktie dieses Jahr um fast 10 % gefallen – eine Reaktion, die ich als übertrieben ansehe.
Adobe hat sich durch eine umsichtige Monetarisierung seiner KI-Innovationen hervorgetan. Insbesondere das KI-Tool Firefly, integriert in die Creative Cloud, ermöglicht es Nutzern, durch einfache Texteingaben beeindruckende Bilder und Kunstwerke zu erstellen. Dies hat allein im letzten Quartal zur Generierung von über 3 Mrd. Bildern geführt.
Trotz der starken Performance und technologischer Fortschritte reagierte Mr. Market zuletzt nervös auf eine vorsichtige Prognose für das vierte Quartal 2024, hauptsächlich wegen einer geplanten Verschiebung von Umsätzen ins nächste Jahr. Doch was kurzfristig als Schwäche erscheint, könnte tatsächlich eine Chance sein.
Mit einem soliden Wachstum der wiederkehrenden Umsätze und einem starken Anstieg der operativen Marge auf 46,5 % zeigt Adobe, dass es nicht nur wächst, sondern auch effizient arbeitet. Wenn du also einen Schritt voraus sein möchtest, könnte jetzt der perfekte Zeitpunkt sein, um auf Adobe zu setzen, bevor der Markt das wahre Potenzial erkennt.
Henning Lindhoff besitzt Aktien von Adobe.
Peter Wolf-Karnitschnig: Sixt
Meine Top-Aktie für den Oktober 2024 ist Sixt (WKN: 723133). Die Aktie des Autovermieters hat in den letzten sechs Monaten fast 25 % an Wert eingebüßt – meiner Meinung nach eine starke Überreaktion der Börse.
Sixt liefert Anlegern eine hervorragende Kombination aus solidem Geschäftsmodell, großem Wachstumspotenzial und hohen Dividendenrenditen. Der deutsche Mobilitätsdienstleister hat seinen Umsatz in den letzten drei Geschäftsjahren um 140 % gesteigert und erwirtschaftet eine operative Gewinnmarge deutlich über dem Branchenschnitt.
Mit den USA hat Sixt noch dazu einen gewaltigen Wachstumsmarkt vor der Brust. Der Marktanteil des deutschen Autovermieters liegt jenseits des Atlantiks bei lediglich 3 %. Ich gehe davon aus, dass sich Sixt in Zukunft ein größeres Stück dieses 35-Mrd.-Euro-Kuchens herausschneiden wird. Das wird sich deutlich beim Umsatz, beim Gewinn und folglich auch beim Aktienkurs bemerkbar machen.
Peter Wolf-Karnitschnig besitzt keine Aktien von Sixt.
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Offenlegung: Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Adobe, Docusign und Sixt.