Warren Buffett: Warum ich nicht mehr viel vom Starinvestor halte!

Mehrere Exemplare des Buchs "The Warren Buffett Way"
Foto: The Motley Fool

Für Millionen von Anlegern ist Warren Buffett der legendärste Investor aller Zeiten. Bereits zu Lebzeiten genießt der inzwischen 94-Jährige den Status einer Kultfigur an der Börse. Und das hat auch gute Gründe: Über Jahrzehnte erzielte das „Orakel von Omaha“ deutlich höhere Renditen als die großen amerikanischen Börsenindizes im Durchschnitt.

Doch diese Zeiten der Überperformance gehören inzwischen der Vergangenheit an. In den letzten Jahren erwies sich Warren Buffett nicht mehr als Starinvestor an der Börse. Ich kann euch deshalb nur raten, besser nicht in seine Investmentholding Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) zu investieren. Warum, verrate ich euch in diesem Beitrag.

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Eine unterdurchschnittliche Performance

Fast alle Anleger unterliegen dem Irrglauben, dass Warren Buffett mit seiner Beteiligungsholding eine kontinuierlich höhere Rendite als der Markt generiert. Der Medienhype um seine Person ist so groß, dass die meisten Leute nicht genauer hinsehen, wie erfolgreich Buffett tatsächlich ist.

Der Gradmesser für einen Starinvestor ist für mich die Frage, ob es diese Person schafft, Vergleichsindizes über einen längeren Zeitraum zu schlagen. Sehen wir uns mal an, ob das auf Warren Buffett zutritt.

Als Vergleichsindex ziehe ich den breiten US-Leitindex S&P 500 heran. Viele Anleger machen den Fehler, sich bei einem Renditevergleich ausschließlich auf Kurs-Charts zu verlassen. Diese bilden in der Regel aber nur Kurssteigerungen ab. Zusätzliche Renditen über Dividendenzahlungen werden dabei ausgeblendet.

Für einen wahren Renditevergleich zwischen der Berkshire Hathaway-Aktie und dem S&P 500 als Vergleichsindex muss du selbstverständlich auch die Dividenden berücksichtigen, denn sie spielen eine entscheidende Rolle. Die durchschnittliche jährliche Rendite (einschließlich der Dividenden) des S&P 500 lag in den vergangenen zehn Jahren (von 2013 bis 2023) bei 14,88 %. Die Berkshire Hathaway-Aktie lieferte in diesem Zeitraum hingegen „nur“ eine jährliche Durchschnittsrendite von 14,38%. Eine Dividende zahlt Berkshire Hathaway im Gegensatz zu einem Großteil der S&P 500-Mitglieder nicht.

Im Klartext: Warren Buffett hat es in den letzten zehn Jahren nicht geschafft, den wichtigen US-Leitindex zu schlagen. Noch schlechter sieht die Performance von Berkshire Hathaway im Vergleich zum US-Technologieindex Nasdaq 100 aus. Dieser erzielte in den vergangenen zehn Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von sage und schreibe 20,98 % (Dividenden berücksichtigt), also satte 6,6 % mehr als die Berkshire Hathaway-Aktie.

Ein großes Klumpenrisiko

Ein zweites Argument, dass für mich klar gegen ein Investment in die Berkshire Hathaway-Aktie spricht, ist die Portfoliokonzentration von Warren Buffetts Beteiligungsholding.

Zum 30.06.2024 war Apple mit einem Anteil von 30,1 % am Portfolio die mit Abstand größte Position. In diesem Zusammenhang solltest du wissen, dass der Apple-Anteil von Berkshire Hathaway in den letzten Jahren noch deutlich höher lag.

Auf Platz 2 und 3 folgen die Aktien der Bank of America und von American Express mit Portfolioanteilen von 14,7 % und 12,5 %. Wir rechnen zusammen: Die Top 3-Position im Portfolio von Berkshire Hathaway machen somit einen Anteil von 57,3 % aus. Addiert man noch die drei nächstgrößeren Positionen hinzu (Coca-Cola und die beiden Ölunternehmen Chevron und Occidental Petroleum) kommt man auf einen Anteil von 75,7 %.

Der guten Ordnung muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass Berkshire Hathaway nicht nur an börsennotierten, sondern auch an zahlreichen nicht börsennotierten Unternehmen beteiligt ist. Diese haben jedoch in Summe einen deutlich geringeren Marktwert. Außerdem musst du wissen, dass die Beteiligungsholding gegenwärtig auf einem Cash-Berg von über 270 Milliarden US-Dollar sitzt, was die Portfoliokonzentration ebenfalls etwas relativiert.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass sich Warren Buffett mit seiner Portfoliokonzentration zu stark vom Schicksal von Apple und fünf weiteren Unternehmen abhängig gemacht hat. Eine schwache Performance der Apple-Aktie und der anderen Top-Beteiligungen von Berkshire Hathaway zieht die Gesamtrendite von Buffetts Beteiligungsholding sofort in den Keller.

Buffett hat den Zug verpasst

Die unterdurchschnittliche Performance der Berkshire Hathaway-Aktie in den letzten Jahren hat im Wesentlichen mit einem großen Fehler von Warren Buffett zu tun: Er hat es schlichtweg versäumt, in großem Stil in Technologieaktien zu investieren.

Der Kurs des S&P 500 wurde in den vergangenen Jahren zu einem Großteil getragen von den Kurssteigerungen der Big Tech Unternehmen Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Alphabet und Meta Platforms. Mit Apple (und ein wenig Amazon) hat Buffett lediglich zwei dieser sechs Tech-Giganten in seinem Portfolio.

Anstatt in die Megatrends KI-Chips, Cloud-Services, Online-Handel, Online-Werbung und soziale Netzwerke zu investieren, steckt Buffett das Geld seiner Anleger lieber in Bank- und Ölaktien (und natürlich Apple). Da kann ich nur sagen: wie langweilig und wie blöde. Auch in den kommenden Jahren werden Technologiewerte in meinen Augen eine deutlich bessere Performance an der Börse liefern als Aktien wie die Bank of America oder Chevron.

Fazit: Besser in den Index investieren

Ich glaube, mein Artikel hat dir deutlich vor Augen geführt, dass das „Orakel von Omaha“ alles andere als ein Investmentgenie ist. Das war Warren Buffett sicherlich in der Vergangenheit – in den letzten zehn Jahren aber nicht mehr.

Mit einem Investment in die Berkshire Hathaway-Aktie kaufst du dir in Zukunft wahrscheinlich keine überdurchschnittliche Rendite mehr und gehst sogar noch ein erhöhtes Portfoliorisiko ein. Da kann ich nur sagen: nein danke!

Viel sinnvoller ist es, wenn du in den breiten S&P 500-Index investierst. Damit kannst du dir sicher sein, alle großen Gewinner der US-Börsen im Portfolio zu haben – Warren Buffett kennt sie nämlich nicht.

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Peter hält keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, American  Express, Apple, Berkshire Hathaway, Meta Platforms und Microsoft.



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