„Unsere Aktie ist zu billig!“, sagt das Management von Mensch und Maschine indirekt

Mensch und Maschine (WKN: 658080) bietet Softwaretools für Bau- und Industrieunternehmen, mit denen sich die Effizienz von Prozessen steigern lässt. Durch eine Umstellung des Geschäftspartners Autodesk, von dem auch Software-Komponenten vertrieben werden, wird die Ertragskraft der eigenen Software immer sichtbarer. Das war auch im dritten Quartal der Fall. Die EBIT-Marge stieg hier von 10,6 % auf 18,5 %. Dies macht deutlich, dass das Geschäftsmodell mit der eigenen Software sehr lukrativ ist.
Wir hatten schon vor drei Monaten auf die günstige Bewertung des Softwareunternehmens hingewiesen. Seither ist die Lage bei der Mensch und Maschine-Aktie aus unserer Sicht nur noch deutlicher geworden.
Die Umstellung ist fast abgeschlossen
Insgesamt stieg das EBIT um 3,1 % auf 10,42 Mio. Euro. Dies signalisiert, dass die Umstellung, die auch mit Entlassungen und Personalfreisetzungen einherging, fast abgeschlossen ist. In den ersten neun Monaten musste noch ein Rückgang des EBIT um 2,4 % verbucht werden, was auch auf Sonderkosten und Probleme bei der Umstellung der Kundenkontakte zurückzuführen ist. Auch jetzt hat das Unternehmen noch Kosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro, die den Gewinn belasten, jedoch einmaliger Natur sind.
Das Softwaresegment ist der Werttreiber des Unternehmens. Mit einem Plus von 1,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal ist die Wachstumsrate des operativen Gewinns in diesem Segment leider nur niedrig. Dies ist auf die weiterhin gehemmte Nachfrage wichtiger Kundensegmente wie dem Maschinenbau und der Elektrotechnik zurückzuführen. Die Bauindustrie, insbesondere der Infrastrukturbau, verzeichnet hingegen weiterhin eine hohe Nachfrage.
Das EBIT im Bereich Digitalisierung konnte im letzten Quartal sogar um 4,9 % steigen und damit den Softwarebereich überflügeln. Wir gehen davon aus, dass sich das profitable Wachstum auch im Softwarebereich wieder beschleunigt. Zudem hat der Mensch und Maschine-Gründer Adi Drotleff angekündigt, wieder mehr Vertriebspower aufzubauen.
10 % Gewinnwachstum scheinen möglich
Aufgrund gestiegener Finanzkosten in Form von Währungseffekten und Zinsen sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,1 %. Über die letzten neun Monate steht hier ein Minus von 4,6 %, was zeigt, dass im letzten Quartal eine leichte Verbesserung erzielt wurde. Das vierte Quartal soll noch besser werden, denn laut Gründer Adi Drotleff ist es aufgrund des schwachen vierten Quartals im Vorjahr recht leicht, dieses zu übertreffen. Er fügt jedoch hinzu, dass die obere Hälfte der Gewinnprognose von 9 bis 19 % unwahrscheinlich ist. Wir gehen von einem Gewinnwachstum von knapp 10 % aus.
Das Management von Mensch und Maschine hat die Dividendenprognose für das nächste Jahr von 2,05 bis 2,15 Euro bestätigt. Das entspricht einer Dividendenrendite von mindestens 4,5 % zum aktuellen Kurs von 45,45 Euro. Die durchschnittliche Dividendenrendite der letzten zehn Jahre lag bei niedrigen 2,2 %.
Damit ist das Softwareunternehmen aktuell attraktiv bewertet, was auch das Management so sieht. Denn es kauft aktuell Aktien zurück. Im letzten Quartal hat das Unternehmen für 9,7 Mio. Euro knapp 200.000 Aktien (knapp 1,2 % aller Aktien) zu einem Kurs von 48,80 Euro erworben. Das Management geht fast schon aggressiv vor.
Unser Fazit zu Mensch und Maschine
Wir sind zuversichtlich, dass Mensch und Maschine wieder ein profitables Gewinnwachstum erzielen wird. Dadurch wird auch die Dividende weiter steigen. Die Aktien des Unternehmens scheinen für Dividendenjäger auf dem aktuellen Kursniveau daher eine lohnende Investition zu sein.
Mensch und Maschine hat ein umfangreiches Portfolio im Bereich der Digitalisierung von Fertigungsprozessen und der digitalen Planung von Infrastrukturprojekten. Hier gibt es ein großes Potenzial einerseits neue Kunden zu gewinnen, die mit Hilfe der eigenen Software ihre Fertigungsprozesse optimieren und damit Geld sparen können. Andererseits bietet sich die Gelegenheit, die Software für weitere Fertigungsprozesse anzupassen und damit den adressierbaren Markt zu vergrößern.
Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass das Unternehmen nicht mit der technischen Entwicklung schritthält und am Markt vorbei entwickelt, oder Konkurrenten bessere Lösungen anbieten.
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