Monatliche Dividenden sind Trend. Für 2.000 Euro netto musst du aber anders agieren!

Ein Stapel Münzen in Nahaufnahme, im Hintergrund eine alte Holzuhr
Foto: Pixabay via Pexels

Monatliche Dividenden klingen nach einem kleinen finanziellen Traum: Jeden Monat klingelt das Handy, weil beim Neobroker eine Ausschüttung auf dem Konto landet. Es gibt kein Warten bis zum nächsten Quartal und keine Durststrecken – es entsteht ein stetiger Cashflow, der sich wie ein zusätzliches Gehalt anfühlt.

Doch so angenehm dieser Gedanke auch ist, letztlich ist die Frequenz der Dividendenzahlungen zweitrangig. Wer wirklich 2.000 Euro netto im Monat aus Dividenden erzielen möchte, muss nicht nach Aktien mit monatlicher Ausschüttung suchen, sondern zunächst ein ausreichend großes Depot aufbauen.

Der Reiz der monatlichen Ausschüttung – und der Denkfehler dahinter

In den USA gibt es zahlreiche Unternehmen und REITs, die tatsächlich monatlich Dividenden ausschütten – etwa Realty Income (WKN: 899744) oder STAG Industrial (WKN: A1C8BH). Viele deutsche Anleger greifen gezielt zu solchen Titeln, weil sie sich ein regelmäßiges Einkommen wünschen. 

Doch der Effekt ist psychologisch, nicht ökonomisch: Ob eine Aktie ihre Dividende einmal im Jahr, quartalsweise oder monatlich zahlt, macht langfristig nicht wirklich einen Unterschied für die Gesamtrendite. Die jährliche Dividendenrendite bleibt identisch, unabhängig von der Ausschüttungsfrequenz. 

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Ganz im Gegenteil: Durch die starke Fokussierung auf Titel mit monatlicher Dividende entsteht ein Klumpenrisiko im Depot. Zudem werden wachstumsstarke Titel mit großem Renditepotenzial ausgeschlossen und Qualitätsdividendentitel ignoriert.

Erst das Kapital aufbauen, dann folgt die monatliche Dividende automatisch

Ohnehin ist entscheidend, wie viel Kapital sich überhaupt im Spiel befindet. Selbst bei einer Dividendenrendite von vier Prozent sind rund 600.000 Euro notwendig, um brutto 2.000 Euro monatlich zu erzielen.

Das bedeutet: Ohne ein großes Grundvermögen führt auch die cleverste Auswahl monatlich ausschüttender Aktien nur zu kleinen Beträgen. Wer also ernsthaft von Dividenden leben will, muss zunächst Vermögen aufbauen – durch regelmäßige Investitionen, langfristige Kursgewinne und konsequente Reinvestition von Dividenden. Starke Kursgewinne und stark steigende Dividenden im Depot sind ein Booster.

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Langfristig zählt aber der Durchschnitt. Ein gut diversifiziertes Depot mit soliden, dividendenstarken Unternehmen wird über die Jahre stabile Erträge liefern – unabhängig davon, wann sie ausgeschüttet werden. 

Monatliche Dividenden sind daher eher eine Komfortfunktion, kein Renditevorteil. Viel wichtiger ist, dass die Unternehmen ihre Gewinne nachhaltig erwirtschaften und die Ausschüttungen aus echten Überschüssen stammen. Genauso wichtig ist, dass Dividenden langfristig stark steigen.

Fazit: Geduld vor Rhythmus

Monatliche Dividenden mögen charmant wirken, doch sie sind kein Schlüssel zu finanziellem Erfolg. Die wahre Stärke liegt im langfristigen Aufbau eines großen, soliden Depots. Erst wenn genug Kapital vorhanden ist, spielt die Ausschüttungsfrequenz überhaupt eine Rolle – und selbst dann bleibt sie eine Frage des Komforts, nicht der Rendite. Wer das verstanden hat, denkt nicht in Monaten, sondern in Jahrzehnten – und genau das ist der Weg zu echten Dividendeneinnahmen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Realty Income. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Realty Income.



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