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Rechtsstreit beigelegt und Rückenwind durch die EZB: Neuigkeiten rund um die Deutsche Bank

Wenn man an deutsche Konzerne denkt, die im Moment mit mehr oder weniger großen Problemen zu kämpfen haben, dann kommen einem unweigerlich unsere heimischen Banken in den Sinn. Die Finanzkrise ist zwar schon über zehn Jahre her, aber manche Finanzinstitute haben sich nie richtig von ihr erholt.

Allen voran unser ehemaliges Aushängeschild, die Deutsche Bank (WKN: 514000). Bis heute wirken nicht nur die damaligen Ereignisse nach, sondern es gab auch eine Menge schlechter Nachrichten, die für die Aktie der Deutschen Bank sehr negative Folgen hatten.

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Nachdem sich die Papiere nach der Finanzkrise kurz erholten, begann dann ab dem Frühjahr 2010 das langsame Siechtum der Deutsche-Bank-Aktie, das am 15.08.2019 mit einem Kurs von 5,88 Euro in einem 62-Jahres-Tief mündete.

Doch von da an ging es mit dem Kurs wieder nach oben. Knapp 27 % ist die Aktie der Deutschen Bank seither angestiegen. Jetzt gibt es Neuigkeiten, die den Papieren eventuell weiter Auftrieb verleihen könnten. Schauen wir also einmal auf die aktuellen Nachrichten.

Rechtsstreit beigelegt

Wenn man angeschlagen ist, dann helfen meist schon kleinere positive Meldungen, um wieder etwas Unterstützung zu geben. Im Falle der Deutschen Bank war dies die Nachricht über die Beilegung eines Rechtsstreites in den USA.

Worum geht es dabei genau? Es geht um Anleihen der beiden US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae (WKN: 856099). Der Deutschen Bank und anderen Instituten wurde von Investoren vorgeworfen, bei Anleihen, die von den beiden Hypothekenfinanzierern begeben wurden, Preisabsprachen getroffen zu haben.

Um höhere Gewinne einzufahren, hätten die Geldhäuser ihre Marktdominanz ausgenutzt und Anlegern vom 01.01.2009 bis zum 01.01.2016 zu viel berechnet. Wie am 13.09.2019 bekannt wurde, akzeptiert die Deutsche Bank, um die Rechtsstreitigkeiten zu beenden und die Klage aus der Welt zu schaffen, eine Zahlung von 15 Mio. US-Dollar.

Mit der Zahlung räumte das Geldhaus zwar kein schuldhaftes Handeln ein, hat aber einwilligen müssen, seine internen Kontrollmechanismen zu verbessern. Mit der Beilegung dieses Rechtsstreits hat man also wieder eine kleine Hürde genommen, um seine Altlasten loszuwerden.

Neues von der EZB

Am 12.09.2019 hat die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung unter anderem den Zinssatz für Notenbankeinlagen von minus 0,4 % auf minus 0,5 % weiter abgesenkt. Dies wäre eigentlich eine schlechte Nachricht, denn in Deutschland haben die Banken eine hohe überschüssige Liquidität und diese wird kurzfristig bei der Notenbank geparkt.

Doch darauf fallen jetzt schon seit 2014 Strafzinsen an und mit der erneuten Senkung des Einlagensatzes auf minus 0,5 % würde die Belastung für die Geldinstitute natürlich weiter ansteigen. Doch hat die EZB nun allerdings einen Staffelzins für solche Einlagen eingeführt.

Die Banken können bisher 1 % ihrer Einlagen straflos bei der Notenbank parken. Aber die EZB hat jetzt mitgeteilt, dass künftig das Sechsfache der Mindestreserve von Zinsen befreit sein soll. Durch die Einführung der Staffelzinsen würden die Belastungen der deutschen Institute um 500 Mio. Euro sinken.

Alleine die Belastung für die Deutsche Bank würde sich laut Berechnungen der US-Bank JPMorgan (WKN: 850628) dadurch um 200 Mio. Euro reduzieren.

Was macht die Aktie?

Trotz der guten Nachrichten trauen Investoren der Deutsche-Bank-Aktie wohl nach dem rasanten Anstieg seit Mitte August nicht mehr allzu viel zu. Nach Bekanntwerden der Meldung der EZB ist die Aktie der Deutschen Bank daher nur kurz angestiegen.

Heute liegt ihr Kurs mit aktuell 7,50 Euro (16.09.2019) schon wieder 2,09 % tiefer als noch vor dem Wochenende und die Deutsche Bank zählt somit heute zu den größten Verlierern im DAX. Obwohl sich die Nachrichtenlage für das Geldhaus langsam aufhellt, sind meiner Meinung nach von der Aktie der Deutschen Bank keine Wunder zu erwarten. Sie bleibt weiter ein hoch riskantes Papier und eignet sich als Investment nach meinem Empfinden eigentlich nur für sehr spekulativ eingestellte Anleger.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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