19 Mrd. Euro Gewinn mit Uniper-Investition: Können Habeck und Lindner sie auch eintüten?

zwei Geschäftsleute geben sich vor einem Stapel Dollar-Geldscheine die Hand zum Deal
Foto: Ralphs_Fotos via Pixabay

Nach den Zahlen zum ersten Quartal entwickelt sich die Aktie von Uniper (WKN: UNSE01) zunächst weiterhin freundlich. Für den Bund entwickelt sich das Engagement bei dem Energieriesen zu einer großen Erfolgsgeschichte. Rund 19 Mrd. Euro Gewinn stehen aktuell zu Buche. Für die beiden verantwortlichen Minister, Christian Lindner und Robert Habeck, ist der Deal auf dem Papier ein großartiger Erfolg.

Uniper ist kein Einzelfall: Wenn der Staat einsteigt

Für Kleinanleger gilt meist die Regel, nicht in das fallende Messer zu greifen, wenn Unternehmen auf die schiefe Bahn geraten. Der Staat hingegen, mit seinen scheinbar fast unerschöpflichen Ressourcen und zusätzlichen Verhandlungsoptionen, kann ganz anders agieren. Nachdem die Rettungsaktionen rund um die Finanzkrise überwiegend noch sehr verlustreich für den Steuerzahler waren, hat es in den letzten Jahren erstaunlich gut funktioniert.

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Schon bei Lufthansa (WKN: 823212), TUI (WKN: TUAG00) und Hensoldt (WKN: HAG000) haben sich die Investments doppelt gelohnt. Der Zweck der Geldspritzen wurde erfüllt und am Ende blieb ein üppiger Überschuss für die Staatskasse.

Zu dieser Erfolgsserie scheint sich nun auch Uniper (WKN: UNSE01) zu gesellen. Als der mächtige Energiekonzern sich mit Derivaten verspekulierte, sah er aus wie ein Leerverkäufer, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Innerhalb von wenigen Monaten verbrannte das Eigenkapital und die Liquidität trocknete aus. Die harten Gesetze des freien Marktes hätten eine Zerschlagung im Insolvenzverfahren vorgesehen, soweit kein privater Investor mit neuem Kapital einspringen würde.

Aber die politisch Verantwortlichen entschieden sich dafür, den Konzern weitgehend zu erhalten. Zu groß ist seine Bedeutung für die Energieversorgung, gerade jetzt, wo das Erdgas aus den russischen Pipelines nicht mehr fließt. In diesem Fall sorgte das Rettungspaket sogar zu einer fast kompletten Verstaatlichung. Andere Aktionäre halten nur noch 0,88 %.

Dabei bezahlte der Bund lediglich einen Kaufpreis von 1,70 Euro je Anteil. Zum aktuellen Kursniveau von rund 4 Euro bedeutet dies einen Anstieg von 135 % innerhalb von wenigen Monaten. Die gut 8,3 Milliarden Aktienanteile sind damit etwa 33 Mrd. Euro wert gegenüber einer Investition von insgesamt 13,98 Mrd. Euro. Das entspricht einem steuerfreien Gewinn von 19 Mrd. Euro für den Fiskus!

Was zählt, ist die Schlussbilanz beim Uniper-Engagement

Die Zwischenbilanz sieht ausgezeichnet aus. Die Verantwortlichen haben hart verhandelt und ein gutes Ergebnis für den Steuerzahler herausgeholt. Dabei hatten sie auch etwas Glück, dass sich das schlimmste Szenario nicht entfaltet hat. Mit der fortschreitenden Normalisierung am Gasmarkt stoppte das Ausbluten früher, als zunächst befürchtet.

In der Folge konnte Uniper sogar einen Milliardengewinn für das März-Quartal ausweisen. Aber das ist natürlich Sondereffekten geschuldet. Mit diesen 6,7 Mrd. Euro sollte niemand rechnen, um den Konzern zu bewerten.

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Aufschlussreicher sind die Angaben zum bereinigten Betriebsergebnis. Dort kommt die Finanzabteilung auf einen Wert von 749 Mio. Euro für das erste Quartal, was auf Jahressicht auf rund 3 Mrd. Euro kommt. Das ist nicht schlecht, aber aus meiner Sicht nicht genug, um eine Bewertung von 33 Mrd. Euro zu unterfüttern, da man zumindest noch Zinsen und Steuern abziehen muss. Zudem ist das Management keinesfalls davon überzeugt, dass die kommenden Quartale genauso profitabel ausfallen. Lediglich ein positiver bereinigter Gewinn auf Basis von EBIT und Nettoergebnis wird prognostiziert.

Das Eigenkapital wiederum hat sich zwar dank der Sondereffekte auf 11 Mrd. Euro erhöht, aber das ist lediglich ein Drittel der Marktkapitalisierung. Von daher schätze ich, dass die Aktie das aktuelle Kursniveau zunächst nicht halten kann. Aber es gibt noch Zeit für Christian Lindner und Robert Habeck, sich zusammenzuraufen, um einen lukrativen Ausstieg zu bewerkstelligen. Erst bis Ende 2028 muss der Bund seinen Anteil auf 25 % reduzieren.

Für Kleinaktionäre könnte es eine gute Idee sein, Gewinne mitzunehmen (bzw. Verluste zu reduzieren, soweit sie schon länger dabei sind). Die Bundesregierung hingegen wird noch ein paar Jahre zittern müssen, ob sich die sagenhaften 19 Mrd. Euro Gewinn auf dem Papier auch in realisierte Profite ummünzen lassen. Bis dahin sind Lindner und Habeck wahrscheinlich gar nicht mehr in der Regierung, um den möglichen Triumph gemeinsam auszukosten.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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