Hohe Zinsen – Diese Unternehmen (und damit auch ihre Aktienkurse) profitieren besonders

Das EZB Gebäude in Frankfurt liegt am Main.
Foto: ProfessionalPhoto via Pixabay

Dass die Zinsen in den letzten zwei Jahren extrem stark gestiegen sind, ist kein Geheimnis. In ihrem Bestreben die Inflation zu bekämpfen haben die bedeutenden Notenbanken ihre Leitzinsen stark erhöht und damit Kredit- und Guthabenzinsen auf Stände getrieben, die wir seit über einem Jahrzehnt nicht gesehen haben. Doch welche Auswirkungen hat dies eigentlich auf börsennotierte Unternehmen? Wer profitiert?

Grundsätzliche Auswirkungen gestiegener Zinsen

Bevor wir auf einzelne Unternehmen zu sprechen kommen, betrachten wir kurz auf welche Art und Weise gestiegene Zinsen auf die Unternehmen (und ihre Aktienkurse) einwirken. Naheliegend ist, dass Unternehmen ihre Barmittel nun zu besseren Konditionen „sicher“ anlegen können – die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen liegt nun bei 4,7 % (Stand aller Angaben: 06.10.23). Bei dem deutschen Äquivalent sind es immerhin 3 %, nachdem die Rendite im Jahr 2021 noch negativ war.

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Die Kehrseite dieser Medaille sind gestiegene Kosten für Fremdkapital. Unternehmen müssen nun höhere Zinsen für herausgegebene Anleihen oder Bankkredite zahlen. Ein gutes Beispiel hierfür ist AT&T (WKN: A0HL9Z). Der mit rund 140 Mrd. US-Dollar verschuldete Telekommunikationsgigant konnte Mitte 2020 noch Anleihen mit einer Laufzeit von einigen Jahren mit einer Verzinsung von 2,7 % platzieren. Anfang 2023 musste das Unternehmen Investoren bereits 5,5 % Zinsen für neu herausgegebene Anleihen mit ähnlicher Laufzeit bieten.

Diese gestiegenen Zinsen drücken natürlich auf den Gewinn. Nimmt man zum Beispiel an, dass AT&T seine Schulden in den nächsten Jahren zu einem 3 % höheren Zinssatz refinanzieren muss, steigt der jährliche Zinsaufwand um 4,2 Mrd. US-Dollar. Zur Einordnung: Der durchschnittliche Gewinn der letzten drei Jahre lag bei 3,6 Mrd. US-Dollar.

Neben diesen direkten Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne gibt es noch indirekte Auswirkungen auf den Aktienkurs. Um diese zu verstehen, muss man wissen, dass der Kurs einer Aktie zumindest theoretisch die Summe der abgezinsten zukünftigen Cashflows widerspiegelt. In einer Welt mit Nullzinsen war es praktisch egal, ob ein Unternehmen in diesem Jahr oder in zehn Jahren einen Cashflow erzeugt. Entsprechend waren Highflyer mit aktuellen Verlusten aber der Aussicht auf schöne zukünftige Gewinne hoch bewertet. Heute werden die zukünftigen Cashflows jedoch mit einem höheren Zinssatz abgezinst – sie sind heute somit weniger wert, der Aktienkurs sinkt.

Diese Unternehmen profitieren

Wir können also festhalten, dass Unternehmen mit folgenden Eigenschaften tendenziell von den gestiegenen Zinsen profitieren: Hohe Barmittel, geringe Schulden und hohe heutige Cashflows. Wenn ich diese Stichworte höre, fallen mir sofort die Big-Tech Unternehmen ein.

Nehmen wir Alphabet (WKN: A14Y6F) als Beispiel. Der Konzern hatte zum Ende des letzten Quartals rund 118 Mrd. US-Dollar liquide Mittel bei gleichzeitig 14 Mrd. US-Dollar langfristigen Schulden. Damit wurden Netto-Zinseinnahmen von 849 Mio. US-Dollar im Quartal erzielt – fast doppelt so viel wie noch vor einem Jahr! Und die enormen Free Cashflows (22 Mrd. US-Dollar im letzten Quartal) lassen den Cash-Berg tendenziell weiter ansteigen. Daher überrascht es wenig, dass sich die Aktienkurse von Alphabet, Apple, Microsoft und Co. in diesem Jahr so gut entwickelt haben.

Doch auch viele Unternehmen aus der zweiten Reihe weisen ähnliche Merkmale auf. Der Cybersicherheits-Spezialist CrowdStrike (WKN: A2PK2R) erzielte im letzten Quartal einen Free Cashflow von 189 Mio. US-Dollar und steigerte damit den Bestand liquider Mittel auf 3,2 Mrd. US-Dollar. Da die Verschuldung mit 0,7 Mrd. US-Dollar deutlich geringer ist, wurden schöne Netto-Zinseinnahmen von 30 Mio. US-Dollar im Quartal erzielt. Ganz ähnlich sieht es bei dem Anbieter von Überwachungs-Software für die Cloud Datadog (WKN: A2PSFR) aus. Hohe Free Cashflows und liquide Mittel führten in Kombination mit den gestiegenen Zinsen zu einer Verdreifachung der Netto-Zinserträge auf 23 Mio. US-Dollar im letzten Quartal.

Neben diesen schönen Zusatzeinnahmen haben die Unternehmen nun den Vorteil, dass sie mit ihren hohen Cash-Beständen schwächelnde (oftmals noch unprofitable) Konkurrenten zu deutlich gesunkenen Preisen übernehmen können. Gestiegene Zinsen können also auch für uns Aktionäre etwas Gutes haben – man muss nur genau hinschauen.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Alphabet, Apple, CrowdStrike, Datadog und Microsoft. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, Apple, CrowdStrie, Datadog und Microsoft.



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