BASF-Aktie im Check: Wie sicher ist deine Dividende wirklich?

BASF Mitarbeiter mit Helm
Foto: BASF SE

Die Aktienwelt ist voller Möglichkeiten, und manchmal entstehen die besten Gelegenheiten genau dann, wenn die Stimmung am düstersten erscheint. BASF (WKN: BASF11), der größte Chemiekonzern Europas, steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die auf den ersten Blick besorgniserregend wirken könnten. Einsparungen in Milliardenhöhe, Werksschließungen und ein schwächelndes operatives Geschäft – all das lässt BASF wie ein Unternehmen erscheinen, das in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich eine vollkommen andere Perspektive: Die aktuellen Maßnahmen, die das Unternehmen ergreift, könnten sich als goldene Gelegenheit für clevere Privatanleger herausstellen.

Effizienzsteigerungen als Schlüssel zur Wertschöpfung

Ein Großteil der aktuellen Maßnahmen bei BASF dreht sich um Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen. Bis Ende 2026 sollen jährlich 2,1 Mrd. Euro eingespart werden – das ist eine gewaltige Summe, die durch die Schließung von Produktionsanlagen in Frankfurt und Knapsack sowie durch die Optimierung der energieintensiven Anlagen am Standort Ludwigshafen erreicht werden soll. Auf den ersten Blick mögen diese Maßnahmen defensiv erscheinen, doch in Wirklichkeit handelt es sich um einen gezielten und strategischen Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

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Die Idee hinter diesen Einsparungen ist es, bestehende Strukturen und Prozesse effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Digitalisierung voranzutreiben. BASF verfolgt das Ziel, mit weniger Mitteln mehr zu erreichen, was sich langfristig in höheren Gewinnmargen und einem steigenden Aktienkurs niederschlagen könnte. Wenn es dem Unternehmen gelingt, diese Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, könnte BASF gestärkt aus der aktuellen Phase hervorgehen und für Anleger einen erheblichen Mehrwert schaffen.

Attraktive Bewertung: BASF unter dem Radar

Ein weiterer Grund, warum Du die BASF-Aktie jetzt genauer unter die Lupe nehmen solltest, ist ihre aktuelle Bewertung. Der Aktienkurs von BASF liegt derzeit bei etwa 42 Euro, was weit unter dem von mir berechneten fairen Wert des Unternehmens von 81 Euro liegt. Das entspricht einer Unterbewertung von rund 48 %, was zeigt, dass der Markt das Potenzial des Unternehmens derzeit nicht vollständig berücksichtigt.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das bei BASF aktuell unter dem historischen Durchschnitt liegt, unterstützt diese Einschätzung. Ein so deutlicher Bewertungsabschlag könnte ein starkes Signal dafür sein, dass die Aktie erhebliches Aufwärtspotenzial hat. Sollte der Markt diese Unterbewertung erkennen und korrigieren, könnten Investoren, die jetzt einsteigen, in den kommenden Jahren erhebliche Kursgewinne realisieren.

Dividendenrendite: Ein attraktiver Bonus

Neben dem Potenzial für Kursgewinne bietet die BASF-Aktie auch eine äußerst attraktive Dividendenrendite. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 7,99 % liegt BASF deutlich über dem Durchschnitt seiner Mitbewerber. Diese hohe Dividende ist nicht nur ein schöner Bonus für Aktionäre, sondern auch ein Zeichen der finanziellen Stabilität des Unternehmens.

Seit 25 Jahren zahlt BASF ununterbrochen eine Dividende, und seit 14 Jahren wurde diese nicht mehr gesenkt. Allerdings solltest du die hohen Ausschüttungsquoten nicht ignorieren.

Die Kehrseite: Hohe Ausschüttungsquote als Risiko

Bei all den positiven Aspekten, die die BASF-Aktie bietet, gibt es auch Risiken, die du als Anleger im Auge behalten solltest. Ein wesentliches Risiko ist die extrem hohe Ausschüttungsquote des Unternehmens.

Das wirft Fragen zur Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen auf. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten könnte BASF gezwungen sein, die Dividende zu kürzen oder sogar auszusetzen, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Daher solltest du die finanzielle Entwicklung des Unternehmens genau verfolgen und dir bewusst sein, dass die hohe Dividendenrendite nicht ohne Risiko ist.

Strategische Investitionen in China: Ein langfristiger Wachstumsfaktor

Ein positiver Faktor, den du als potenzieller Investor beachten solltest, ist die langfristige Wachstumsstrategie der BASF in Asien, insbesondere in China. Diese Strategie zur Diversifizierung der weltweiten Einnahmenquellen könnte sich als äußerst vorteilhaft erweisen, speziell, wenn sich die globale Wirtschaft erholt.

Die Errichtung des siebten Verbundstandorts in Changjiang, China, ist ein zentraler Bestandteil dieser Strategie. Der Bau dieser hochmodernen Anlage ist eine langfristige Investition, die BASF helfen soll, seine Marktposition in Asien zu stärken und von der wachsenden Nachfrage nach Chemikalien in der Region zu profitieren. Auch wenn diese Investition kurzfristig den Cashflow belastet, könnte sie sich langfristig als entscheidender Wachstumstreiber erweisen.

Risiken, die du kennen solltest

Für das Jahr 2024 erwarte ich, dass der freie Cashflow auf ein Niveau sinkt, das seit 20 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Dies könnte die finanzielle Flexibilität des Unternehmens einschränken und dazu führen, dass BASF in schwierigen Zeiten weniger Spielraum für strategische Entscheidungen hat. Auch die Rentabilität des Unternehmens ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.

Hinzu kommen mögliche Marktturbulenzen, etwa durch steigende Energiepreise oder wirtschaftliche Probleme in China, einem der wichtigsten Märkte für BASF. All diese Faktoren könnten den Aktienkurs weiter belasten und das Risiko erhöhen, dass BASF in den kommenden Jahren nicht die gewünschten Ergebnisse liefert.

Ein Blick auf die Bilanz von BASF

In den vergangenen Jahren hat BASF einen deutlichen Rückgang der Cash-Reserven erlebt. Während das Unternehmen 2017 noch beeindruckende 6,5 Mrd. Euro an liquiden Mitteln verzeichnen konnte, sind diese bis zum letzten Jahr auf nur noch 2,2 Mrd. Euro geschrumpft.

Seit 2016 sind die gesamten Forderungen des Unternehmens von rund 12 Mrd. Euro auf beeindruckende 16,8 Mrd. Euro gestiegen. Dies könnte darauf hindeuten, dass BASF Schwierigkeiten hat, Zahlungen von Kunden rechtzeitig einzutreiben, was sich negativ auf den Cashflow auswirkt. Ein solches Ungleichgewicht birgt Risiken, die du als Anleger im Auge behalten solltest.

Die Lagerbestände von BASF haben in den vergangenen Jahren ebenfalls stark zugenommen, von 10 Mrd. Euro im Jahr 2016 auf 14,6 Mrd. Euro im letzten Jahr. Einerseits zeigt dies, dass das Unternehmen genügend Materialien und Produkte zur Verfügung hat, um auf Marktveränderungen flexibel reagieren zu können. Andererseits könnten hohe Lagerbestände auch ein Zeichen für nachlassende Nachfrage sein, was langfristig zu Überkapazitäten und einer ineffizienten Nutzung der Ressourcen führen könnte. Hier gilt es abzuwägen, ob BASF effizient arbeitet oder ob Überkapazitäten zum Problem werden könnten.

Steigende Schuldenlast

Die Gesamtverschuldung ist von 16,9 Mrd. Euro im Jahr 2016 auf über 25 Mrd. Euro im vergangenen Jahr gestiegen. Diese Entwicklung könnte die finanzielle Flexibilität des Unternehmens einschränken und dazu führen, dass BASF in Zukunft weniger Spielraum für Investitionen oder Dividendenzahlungen hat. Es ist daher wichtig, die langfristigen Pläne des Unternehmens genau zu beobachten und zu prüfen, wie BASF mit dieser steigenden Schuldenlast umgeht.

Stabilität in den Eigenkapitalzahlen

Trotz der Herausforderungen zeigt BASF eine bemerkenswerte Stabilität im Eigenkapital. Obwohl es im Jahr 2023 leichte Rückgänge gab, bleibt das Eigenkapital des Unternehmens mit rund 36,7 Mrd. Euro auf einem soliden Niveau. Dies zeigt uns, dass BASF weiterhin eine starke finanzielle Basis hat, die dem Unternehmen hilft, in unsicheren Zeiten stabil zu bleiben. Für dich als Anleger könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass BASF auch in Zukunft widerstandsfähig bleibt.

BASF – Eine lohnende, aber nicht risikolose Investmentchance

BASF bietet aktuell eine spannende Investmentchance mit einer attraktiven Dividendenrendite und einer deutlichen Unterbewertung. Doch trotz dieser verlockenden Aussichten solltest du die Risiken, wie die hohe Ausschüttungsquote und die Herausforderungen im operativen Geschäft, nicht unterschätzen. Wer langfristig denkt und bereit ist, potenzielle Schwankungen in Kauf zu nehmen, könnte hier eine lohnende Gelegenheit finden.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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