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3 Aktien, die im Moment unverschämt günstig sind

günstige/billige Aktien
Foto: Getty Images

Die weltweiten Aktienmärkte befinden sich seit einigen Monaten eher im Rückwärtsgang. Leute, die dem Aktienmarkt aus Angst vor Kurseinbrüchen fernbleiben, fühlen sich dieser Tage mal wieder in ihrer Haltung bestätigt, während investierte Anleger Verluste hinnehmen müssen.

Doch einen langfristig orientierten Foolishen Investor bringt das alles nicht aus der Bahn. Das Wichtigste für uns Fools ist: Viele Unternehmen gibt es im Moment deutlich günstiger als noch vor einigen Monaten, obwohl sich an den Unternehmen selbst nichts geändert hat.

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Besonders die drei Unternehmen, die ich dir jetzt vorstelle, haben in meinen Augen eine völlig ungerechtfertigt niedrige Bewertung und könnten daher langfristige Top-Investitionen sein.

Branchenprimus unter Buchwert

Die erste Aktie für heute ist die der ING Groep (WKN: A2ANV3). Die Aktie des niederländischen Finanzkonzerns hat seit Jahresbeginn um ziemlich genau ein Drittel nachgegeben (Stand aller Kurs- und Bewertungsangaben im Artikel: 06.12.2018). Doch steht es wirklich so schlimm um das Unternehmen?

Bis zum September hing der Geldwäscheskandal bei ING wie ein Damoklesschwert über der Aktie und sorgte für ständig neue Jahrestiefs. Seither jedoch ist der Prozess abgeschlossen und das Einzige, was den Geschäftserfolg noch belasten könnte, wären eventuelle Reputationsschäden infolge des Skandals.

Davon ist aktuell jedoch noch nichts zu sehen: Die Zahlen zum dritten Quartal fielen sehr gut aus und die Kapitalausstattung der ING Groep ist weiterhin auf einem guten Niveau einzuordnen. Weiterhin eröffnen sich für ING durch die Fokussierung auf das Onlinegeschäft in vielen internationalen Märkten gute Wachstumschancen, wobei dem Unternehmen sein Fokus auf Klarheit und Verständlichkeit der Produkte zugutekommen sollte.

Besonders interessant an der ING-Aktie ist jedoch die Bewertung: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), also das Verhältnis von der Marktkapitalisierung an der Börse zum Eigenkapital in der Bilanz, ist auf nur noch 0,81 gefallen. Über ein KBV von unter 1 preist der Aktienmarkt normalerweise besonders hohe Risiken oder zukünftige operative Verluste ein. Bei ING kann ich hingegen nichts von beidem erkennen.

Halbleiterperle zum Sonderpreis

Wer an der Börse unterwegs ist, um günstig bewertete Wachstumsaktien zu suchen, der wird normalerweise selten fündig. Die Aktie von Skyworks Solutions (WKN: 857760) bildet eine seltene Ausnahme. Das Unternehmen ist Spezialist für Kommunikationschips und hat sich in Position gebracht, um vom neuen Mobilfunkstandard 5G und dem damit aufkommenden Internet der Dinge massiv zu profitieren.

Skyworks’ Bilanz könnte in jedem BWL-Lehrbuch als Musterbeispiel für eine grundsolide Kapital- und Vermögensstruktur aufgeführt werden: Eine Eigenkapitalquote von knapp 85 % bedeutet eine quasi bombensichere Finanzierung, zudem ist Skyworks’ Position an liquiden Mitteln zweieinhalbmal so hoch wie die kurzfristigen Schulden.

Mit einer Vorsteuermarge von aktuell 34,3 % – die wohlgemerkt nicht auf einen Sondereffekt zurückzuführen ist – ist Skyworks hoch profitabel. Das einzige Risiko des Unternehmens sehe ich in der (noch) hohen Abhängigkeit vom zurzeit eher stagnierenden Smartphone-Markt, und hier insbesondere von Apple. Skyworks arbeitet jedoch bereits aktiv daran, seine Produktpalette schnell auszubauen, neue Märkte zu erschließen und neue Kunden anzusprechen.

Dieses fast schon perfekte Unternehmen bekommst du, indem du ein lächerlich niedriges 2019er-KGV von lediglich 10,9 zahlst. Zum Vergleich: Der Marktdurchschnitt liegt hier bei 17,1. Skyworks ist also wesentlich günstiger bewertet als der Markt, obwohl es hervorragende Wachstumschancen, eine beneidenswert solide Bilanz und eine nahezu unschlagbare Profitabilität aufweist. Diese Kombination macht Skyworks schon fast zu meiner Lieblingsaktie.

Schwaches Quartal, günstige Bewertung

Mein drittes Unternehmen auf der Liste ist Zalando (WKN: ZAL111). Zusätzlich zum schwachen Gesamtmarkt hatte ein relativ schwaches drittes Quartal 2018 den Kurs zuletzt gedrückt. Zuvor hatten bereits ein schwaches zweites Quartal und eine Prognosesenkung für negative Stimmung bei der Aktie gesorgt.

Doch aus meiner Sicht könnte der Markt hier überreagiert haben: Zalando wird derzeit mit knapp 6,4 Mrd. Euro bewertet, während der Umsatz für das laufende Jahr bei knapp 5,4 Mrd. Euro erwartet wird. Daraus ergibt sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von nicht einmal 1,2. Das ist unter dem, was an der Börse für ein durchschnittliches Unternehmen gezahlt wird.

Noch deutlicher wird die Überreaktion, wenn wir auch Zalandos Wachstumsaussichten einbeziehen: Wenn wir annehmen, dass Zalando in den nächsten zehn Jahren seinen Umsatz um jeweils 15 % steigert – deutlich weniger als in der Vergangenheit – und 2028 eine Nettomarge von 10 % erreicht, wird sich der Gewinn im Jahr 2028 auf 2,18 Mrd. Euro belaufen. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt gerade einmal 2,9-mal so hoch.

Ich bin zuversichtlich, dass Zalando dieses Wachstum erreichen kann: Langfristig möchte Zalando seinen Marktanteil am europäischen Modemarkt vervierfachen, zudem steigt das Unternehmen in den Beauty-Markt ein. Wenn die Amazon-ähnliche Strategie Zalandos aufgeht, erst einmal keine Gewinne zu machen und alles ins Wachstum zu stecken, um in Zukunft irgendwann einmal schöne Gewinne einzuheimsen, wird kein Hahn mehr nach dem kleinen Verlust im dritten Quartal 2018 krähen.

Zusammengefasst

Bei allen drei Unternehmen frage ich mich, ob ich einfach nur ein wahnsinnig schlechter Analyst bin und irgendetwas Offensichtliches übersehe, oder ob der Markt bei diesen drei Unternehmen einfach falsch liegt.

Die Zeit wird zeigen, was von beidem richtig ist – aber ich bin zuversichtlich, dass die zweite Variante zutrifft und Investoren sich statt einer Jahresendrally auch mal mit Weihnachtsschnäppchen an der Börse zufriedengeben sollten!

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von ING Groep, Skyworks Solutions und Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Skyworks Solutions. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Zalando.



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