BASF-Aktie: Top-Chance 2023 oder DAX-Schlusslicht des Jahres?

Verschiedene farbige Flaggen mit dem BASF Logo und Slogan
Foto: BASF SE

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) ist sicherlich einer der DAX-Titel, die im Moment etwas mehr im Rampenlicht stehen. Und viele Investoren fühlen sich aktuell hin- und hergerissen zwischen hoher Dividendenrendite und bröckelndem Aktienkurs.

Denn gegenüber ihrem ehemaligen Höchststand haben die BASF-Papiere bis heute mittlerweile 54 % an Kurswert eingebüßt. Sicherlich ist an dieser Stelle also die Frage mehr als berechtigt, ob sie derzeit einen Top-Turnaround-Kandidaten darstellen oder eher auf den Titel DAX-Verlierer des Jahres 2023 hinarbeiten.

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Negatives Umfeld könnte den Kurs weiter belasten

Eigentlich versucht ein Konzernchef den Fokus ja immer auf etwas Positives zu legen. Doch wenn der CEO von BASF, Martin Brudermüller, anlässlich der Veröffentlichung der letzten Geschäftsergebnisse verlauten lässt: „Wir laufen ganz offensichtlich in eine extrem schwierige Zeit“, dann kann man wohl davon ausgehen, dass es um den Chemiekonzern nicht zum allerbesten bestellt ist.

Es sind vor allem die Rahmenbedingungen in Europa, die BASF unter Druck setzen. Denn diese sind mit den hohen Energiepreisen und einer gewissen Überregulierung als sehr schlecht zu bezeichnen. Das Unternehmen will darauf unter anderem mit harten Einschnitten am Stammwerk in Ludwigshafen reagieren. Insgesamt sollen dem Sparkurs aber weltweit 2.600 Stellen zum Opfer fallen. Zwei Drittel davon in Deutschland.

Nachdem bereits 2022 das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) vor Sondereinflüssen gegenüber dem Vorjahr um 11,5 % auf 6,9 Mrd. Euro zurückging, soll es auch im aktuellen Jahr weiter sinken. Vom Management wird hier nur noch ein Wert prognostiziert, der in einer Bandbreite zwischen 4,8 und 5,4 Mrd. Euro liegen soll.

Es wird davon ausgegangen, dass die großen Unsicherheiten in Form hoher Rohstoff- und Energiekosten in Europa, der Inflation und dem Krieg in der Ukraine auch 2023 weiter fortbestehen werden. Die Gemengelage stellt sich also im Großen und Ganzen nicht sonderlich erfreulich dar.

Das alles zusammen könnte natürlich auch die Aktie von BASF 2023 eventuell noch weiter unter Druck bringen. Sodass wir also nicht komplett ausschließen können, ob sie sich bis zum Ende des Jahres nicht noch zu einem der größten Verlierer im DAX entwickelt.

Was vielleicht für einen Turnaround der BASF-Aktie spricht

Die gute Nachricht für die Aktionäre ist allerdings, dass BASF die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich besser aufstellen möchte. Dafür wurden beispielsweise Maßnahmen zur Anpassung der Verbundstrukturen in Ludwigshafen und zu Kosteneinsparungen in Europa konkretisiert.

Man möchte damit ganz einfach die Kostenstrukturen von BASF in Europa und vor allem auch in Deutschland an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Ziel ist es, ab Ende 2024 jährlich Kosten in Höhe von mehr als 500 Mio. Euro einzusparen. Etwa die Hälfte dieser Einsparungen erwartet man übrigens am Standort Ludwigshafen.

Auch wenn es im Hinblick auf die deutschen Mitarbeiter sicherlich enttäuschend klingt, sollen in den nächsten Jahren fast die Hälfte der BASF-Investitionen nach Asien fließen. Vor allem auch nach China, wo BASF in der Provinz Guangdong für rund 10 Mrd. Euro einen neuen Verbund-Standort entstehen lässt.

Dies könnte meines Erachtens eine durchaus zukunftsorientierte Investition darstellen. Denn schon heute repräsentiert China mehr als 40 % des globalen Chemiemarktes und soll in dieser Dekade weiterhin den größten Wachstumsmarkt in der Chemie darstellen.

Nach Prognosen von MarketScreener soll der Gewinn pro Aktie (EPS) in diesem Jahr bei 4,00 Euro liegen. Bezogen auf diesen Wert lässt sich beim aktuellen Kurs der BASF-Aktie ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 11 ermitteln. Weiterhin dürfte natürlich auch die derzeit relativ hohe anfängliche Dividendenrendite von 7,57 % auf nicht wenige Investoren einen gewissen Reiz ausüben.

Mein Fazit

Es sind selbstredend nicht die eben genannten zwei Kennzahlen, die uns einen Hinweis auf die Möglichkeit eines Turnarounds der BASF-Papiere geben könnten. Vielmehr arbeitet der Chemieriese daran, mithilfe gewisser Maßnahmen wieder kosteneffizienter zu arbeiten. Auch wird die Präsenz in Asien immer weiter ausgebaut.

Es ist in meinen Augen also durchaus vorstellbar, dass sich dies alles relativ positiv auf die Geschäftsentwicklung von BASF auswirken könnte. Auch kann ja nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass sich auch die Situation am europäischen Energiemarkt wieder etwas entspannt. Vor diesem Hintergrund sehe ich für die BASF-Aktie durchaus eine Chance, 2023 nicht auf einem der hinteren DAX-Ränge Platz nehmen zu müssen.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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