2 deutsche Value-Aktien mit Nachholpotenzial!?

Ein Bulle und ein Bär vor einem steigenden und einen fallenden Pfeil.
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Wenn es um das Thema Aktien mit Nachholpotenzial geht, dann könnten die beiden deutschen Value-Aktien Fresenius (WKN: 578560) und Vonovia (WKN: A1ML7J) ganz weit vorne stehen.

Sie zeichnen sich durch strukturelle Probleme aus, was ein wesentlicher Grund für den Pessimismus sein dürfte. Dennoch ist bei beiden Unternehmen eine gute Substanz vorhanden, die sie als potenzielle Value-Aktie attraktiv machen könnten.

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Lass uns im Folgenden einmal einen Blick auf diese beiden Value-Aktien mit Nachholpotenzial werfen. Legen wir gleich mal mit Fresenius los.

Ehemaliger Dividendenaristokrat und Value-Aktie Fresenius

Um es kurz zu machen: Der Bad Homburger Konzern gilt mittlerweile am Finanzmarkt als zu kompliziert und verschachtelt. Gleichzeitig wird ihm angelastet, zu wenig fokussiert und auf Rendite orientiert zu sein.

Auch wenn diese Aussagen etwas spitz formuliert sind, besteht in der Tat Nachholbedarf bei der Profitabilität. Das größte Problem dürfte jedoch aus fundamentaler Sicht die hohe Verschuldung sein sowie das nur moderate Wachstum. Besonders auf letztere Kennzahl achten Investoren stark.

Fresenius scheint nun aber auf die Bedürfnisse der Investoren zu reagieren. Ein komplexer Konzernumbau wird vorangetrieben und die Sparte Fresenius Kabi stärker in den Mittelpunkt gestellt. Die mit Problemen behaftete Tochter Fresenius Medical Care (WKN: 578580) wird in eine andere Rechtsform (AG) überführt mit der Konsequenz, dass diese nicht mehr vollständig konsolidiert werden muss.

Blickt man auf das erste Quartal 2023, so kann man von der Neuausrichtung noch nicht allzu viel erkennen. Dennoch überzeugten die Zahlen mit einem Anstieg des Konzernumsatzes von 5 %. Weniger überzeugend fiel der Rückgang des EBIT im ersten Quartal 2023 mit 10 % auf 908 Mio. Euro aus. Dieser lag jedoch im Rahmen der Erwartungen.

In Summe wurde der Konzernausblick für 2023 bestätigt. Demnach wird ein organisches Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erwartet. Das EBIT dürfte währungsbereinigt etwa stabil bleiben oder im hohen einstelligen Bereich rückläufig sein.

Die Bewertung erscheint attraktiv

Die Bewertung ist nach wie vor günstig, auch wenn sich der Aktienkurs schon deutlich von seinen Mehrjahrestiefs erholt hat. Mit einem erwarteten KGV von 8,4 (Stand: 13.6.23, Morningstar) sowie einer erwarteten Dividendenrendite von 3,6 % könnte es sich um attraktive Werte handeln, sollte der Turnaround gelingen.

Vonovia-Aktie: Potenzielle Value-Aktie

Europas größter Wohnungskonzern Vonovia ist die zweite potenzielle Value-Aktie mit Nachholpotenzial im heutigen Artikel. Seit dem letzten Hoch im September 2020 ist die Aktie um 70 % gefallen. Maßgeblich belastet hier das gestiegene Zinsniveau.

Auch die Bochumer nutzten das chronisch niedrige Zinsniveau, um einen fokussierten Expansionskurs voranzutreiben. Dabei überzeugte das Management mit immer größeren Immobilien-Deals. Aber auch auf operativer Ebene wurde ein gesundes Wachstum bei den Mieten erreicht.

Zeitenwende

Damit scheint vorerst Schluss zu sein, zumindest beim Objektkauf. Hier steht man mittlerweile auf der Verkäuferseite und versucht, für seine unter Abwertungsdruck stehenden Immobilien noch gute Preise zu erzielen. Bisher mit Erfolg: So wurden erst kürzlich für rund 1,5 Mrd. Euro Immobilien zu relativ guten Preisen veräußert.

Trotz allem wird die Vonovia-Aktie deutlich unterhalb des eigenen Buchwerts gehandelt. Konkret beläuft sich die Kennzahl auf 0,5 (Stand: 13.6.23, Morningstar). Sie bedeutet, dass die Aktie zur Hälfte des ausgewiesenen Immobilienvermögens gehandelt wird.

Wie weit steigen die Zinsen noch?

Zu Recht oder nicht, das mag am Ende auch eine persönliche Einschätzung sein. Spannend dürfte hier vor allem die Entwicklung sein, wie stark das Zinsniveau in Europa noch anziehen wird und wie stark die Immobilien wirklich an Wert verlieren könnten. Hier dürfte auch die Wärmewende in Deutschland eine entscheidende Rolle spielen.

Kernprodukt intakt

Trotz allem bleibt das Kernprodukt von Deutschlands größtem Vermieter intakt. Die Nachfrage nach attraktivem und bezahlbarem Wohnraum ist groß. Hier hat Vonovia einen besonders starken Fußabdruck in Deutschland.

Mit einem erwarteten KGV von 8,4 sowie einer erwarteten Dividendenrendite von 4,6 % (Stand: 13.6.23, Morningstar) ist auch die Vonovia-Aktie durch eine günstige Bewertung gekennzeichnet. Ob sie die Risiken in den Vordergrund stellt oder ob sich hier eine Einstiegschance auftun könnte, das bleibt natürlich deine persönliche Einschätzung.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Fresenius und Vonovia. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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