Nestlé oder Unilever: Welche Aktie ist besser?

Eine Frau schlägt einen Mann mit einem Boxhandschuh ins Gesicht. Die Frau brüllt dabei.
Foto: Ryan McGuire via Pixabay

Nestlé (WKN: A0Q4DC) und Unilever (WKN: A0JNE2) gehören zu den größten Konsumgüterunternehmen der Welt. Beide Unternehmen haben eine lange Geschichte und sind in vielen Ländern aktiv. Einzig ihr Produktportfolio unterscheidet sich strategisch ein wenig.

Während Nestlé einen Fokus auf gesunde Lebensmittel mit Zusatznutzen legt und auch eine starke Präsenz in der Tierfutterindustrie mit Marken wie Purina und Felix besitzt, so verkauft Unilever mehr Körperpflegeprodukte. Zu den bekanntesten Pflege-Marken von Unilever gehören Dove, Axe, Vaseline, Signal und Rexona.

AI Champions 2025 - Echte Potenziale statt blindem Hype.

Doch welche Aktie ist die bessere Wahl für Anleger? In diesem Artikel werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschäftsmodelle und Wachstumschancen der beiden Unternehmen und bewerten ihre Aktien. Starten wir jetzt.

Nestlé: Das Geschäftsmodell und Wachstum

Nestlé ist ein Schweizer Unternehmen, das in den Bereichen Nahrungsmittel, Getränke und Tiernahrung tätig ist. Das Unternehmen ist in 186 Ländern präsent und besitzt 354 Fabriken in 79 Ländern. Nestlé ist bekannt für seine Kaffee- und Schokoladenprodukte, aber auch für Baby- und Tiernahrung.

Nestlés Wachstumschancen liegen in der Expansion in aufstrebende Märkte und in der Einführung neuer Produkte. Besonders im asiatischen Raum gibt es viel Potenzial für das Unternehmen. Bereits heute werden über 40 % der Umsätze in den Emerging Markets generiert. Diese Länder stehen aufgrund ihrer Demografie für weiteres Wachstum.

Nestlé-Aktie: Günstig sieht anders aus

Trotz des vielversprechenden Wachstumspotenzials ist die Nestlé Aktie mit einem erwarteten KGV von 21,8 (Stand: 3.3.23, Morningstar) gemessen am Ertrag nicht besonders günstig. Die erwartete Dividendenrendite fällt mit 2,7 % noch akzeptabel aus, aber besonders hoch ist sie nicht.

Das zuletzt abgelieferte Wachstum sah aber mit einem Umsatzanstieg von 8,4 % für 2022 dafür recht solide aus. Besonders deshalb, weil das organische Wachstum in einem schwierigen Umfeld bei 8,3 % lag. Hier bestätigt sich die Pricing-Power der Schweizer.

Positiv entwickelte sich auch das bereinigte EPS. Es stieg währungsbereinigt um 9,4 %. Auch im laufenden Geschäftsjahr 2023 soll ein hohes organisches Wachstum generiert werden.

Das Geschäftsmodell und Wachstum von Unilever

Unilever ist ein britisches Unternehmen, das in den Bereichen Nahrungsmittel, Getränke, Körperpflege und Haushaltsprodukte tätig ist. Das Unternehmen ist in mehr als 190 Ländern präsent und besitzt mehr als 400 Marken. 14 von ihnen generieren jährlich Umsätze im Milliardenbereich.

Unilevers Wachstumstreiber liegen – ähnlich wie bei Nestlé – in der Innovation neuer Produkte und der Expansion in aufstrebende Märkte. Das Unternehmen hat auch begonnen, seine Geschäftsbereiche zu optimieren, um das Wachstum zu fördern.

Warum die Unilever-Aktie nicht mehr günstig sein muss

Die Unilever Aktie wird aktuell zu einem erwarteten KGV von 17,9 (Stand: 3.3.23, Morningstar) gehandelt und ist damit im Vergleich zur Nestlé-Aktie günstiger. Die erwartete Dividendenrendite fällt mit 3,6 % ebenfalls höher aus als die von Nestlé.

Blickt man auf das zuletzt abgelieferte Wachstum, so lässt sich feststellen, dass Unilever im schwierigen Umfeld sogar schneller gewachsen ist. Der Umsatz erhöhte sich um 14,5 %, wobei sich die Preiseffekte hier auf 11,3 % belaufen. Trotz eines starken Umsatzwachstums hatten die Briten aber offenbar Probleme, das Ergebnis zu steigern. Es war mit 2,1 % rückläufig.

Fazit im Duell der Lebensmittelgiganten

Beide Unternehmen haben Potenzial für Wachstum und sind gut positioniert, um von Veränderungen im Konsumverhalten zu profitieren – insbesondere in Schwellenländern. Nestlé besitzt jedoch eine deutlich breitere Produktpalette und eine starke Präsenz in Schwellenländern. Unilever hingegen differenziert sich durch den Bereich Körperpflege und Haushaltsprodukte. Prozentual besitzen die Briten mit fast 60 % einen höheren Umsatzanteil in den Emerging Markets. In der Lebensmittelindustrie sind sie ein starker Konkurrent von Nestlé.

Letztendlich hängt die Entscheidung, welche Aktie besser ist, am Ende von den individuellen Anlagezielen eines jeden Anlegers ab. Wer auf der Suche nach einer Aktie mit einem höheren Dividendenertrag ist, der könnte mit Unilever die bessere Wahl treffen. Hier war das Wachstum zuletzt ebenfalls höher.

Wer jedoch auf der Suche nach einem Unternehmen mit einer breiteren Produktpalette und einer stärkeren globalen Präsenz ist, für den könnte Nestlé die optimale Wahl sein. Sollte ich mich jetzt entscheiden, so wäre die britische Unilever für mich das bessere Ziel. Hier überzeugen mich vor allem das höhere Wachstum sowie die geringe Bewertung.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Frank Seehawer besitzt Aktien von Nestlé und Unilever. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...